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1. Teil 1 - S. 21

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 21 - andere bereitete aus dem Mehl einen steifen Brei und röstete ihn auf heißen Steinen; das war das Brot unserer Vorfahren; eine dritte Magd zog das Butterfaß, andere halfen beim Bier- und Metbereiten. Wieder andere hatten mit der Spindel zu spinnen, am Webstuhle zu weben, oder Kleider zu fertigen. c. Nahrung. Speise und Trank bestanden aus den Erzeugnissen des Ackerbaues und der Viehwirtschaft, aus Mehlsuppe, Hafermus, Eiern, Milch, Butter und Käse; dazu kam Schweine- und Pferdefleisch, Wildbret und Fisch, Met und Bier. Das hauptsächlichste Gewürz war Salz; es wurde gewonnen, indem man die Sole über glühende Eichenholzkohle goß. d. Am Herdfeuer. (Geselligkeit, Gastfreundschaft, Achtung.) Tag und Nacht brannte auf dem Herde das Feuer. Abends sammelten sich um das Herdfeuer die Hausgenossen. Für den Herrn stand ein besonderer Sitz bereit. Beim Scheine des Feuers ward gern von Göttern und Helden, Kriegen und Jagden erzählt und gesungen. An das Herbfeuer führte der Hausherr zuerst den fremden Gast, reichte ihm über dem Herdkessel, der von einer eisernen Stange herabhing, die Hand und nahm ihn auf in den Frieden und Schutz des Hauses. An das Herdfeuer rief der Hausherr auch die Hausgenossen, wenn ein Übeltäter unter ihnen war; als Richter des Hauses urteilte und strafte er. Wehe alsdann dem Schuldigen! Er wurde geächtet, hinausgetoiefen in den Wald zu den wilden Tieren und mußte als friedloser Waldgänger sein Leben fristen. e. Hochzeit. Die Hochzeit war unserer Väter schönstes Fest. Die Gäste versammelten sich auf der Diele und schlossen um das Brautpaar einen Kreis. Neben der Braut stand ein Jüngling mit einem bloßen Schwerte. Der Älteste fragte Braut und Bräutigam, ob sie fortan als Mann und Weib treu miteinander leben wollten. Danach brachten verheiratete Frauen das herabwallende Haar der Braut unter eine Haube, und der Jüngling gab das Schwert dem Bräutigam zum Zeichen dafür, daß dieser als Mann hinfort fein Weib zu schützen und zu schirmen habe. Hierauf steckte der Bräutigam feiner Braut einen Ring an die linke Hand und zog ihr Schuhe an die Füße, damit sie fortan nach feinem Willen wandle. Nun folgten Hochzeitsschmaus und fröhliche Spiele. Den Männern gefiel das Würfelspiel am besten; sie spielten mit solcher Begierde um Gewinn und Verlust, daß, wenn Haus und Hof verloren waren, der Mann aus den letzten Wurf wohl gar feine Freiheit setzte. Die Jünglinge tanzten zwischen bloßen Schwertern und Lanzenspitzen und sprangen über fünf bis sechs nebeneinander gestellte Rosse. Die Jungfrauen sangen, und Sänger spielten dazu auf der Harfe. War die Hochzeit
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