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1. Teil 1 - S. 58

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 58 — 5. Karl der Große, a. Aussehen. Im Jahre 768 wurde Karl der Große König des Frankenreichs. Er war ein echt deutscher Mann, maß sieben seiner eigenen Fußlangen, und seine Gestalt war voll hoher Würde. Seiue Augen leuchteten dem Freunde und Hilfeflehenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar. Er hatte eine ungewöhnliche Kraft und tat es in allen körperlichen Übungen seinen Franken zuvor. b. Kleidung. Er ging einfach einher wie die übrigen seines Volkes, trug ein leinen Wams und eben solche Beinkleider, einen Roce von einheimischem Tuche, mit einem seidenen Streifen besetzt, Schuhe, die mit verschiedenfarbigen Bändern an den Füßen befestigt waren, und bisweilen einen kurzen weißen oder grünen Mantel. An seiner Seite hing ein großes Schwert mit goldenem Wehrgehänge. Nur bei festlichen Gelegenheiten schmückte ihn eine goldene Krone und ein langer, mit Gold bestickter Mantel. Sonst haßte er ausländische Kleidung. Mit Unwillen bemerkte er, wie seine ©dein sich in feine, seidene Gewänder kleideten. c. Königspfalz. Karl wohnte am liebsten zu Aachen. Dort hatte er eine Prächtige Pfalz, die aus mächtigen Quadersteinen wie eine große Burg erbaut war. Neben der Pfalz ließ er eine Kirche erbauen, die alle Kirchen seines Reichs an Glanz und Größe übertraf. Über deu warmen Quellen, die zu Aachen sind, wurden große Hallen zum Baden errichtet. Auch mit anderen Bauwerken schmückte er Aachen und machte es zu einer prächtigen Königsstadt. In Aachen hielt Karl Hof. Dort wohnten auch des Königs Beamte: der Pfalzgraf, der Kanzler, der Marschalk, der Truchfeß, der Kämmerer. Sie und andere Hof-beamte bildeten den Hofstaat des Königs. ä. Erweiterung des Frankenreichs. Karl wollte alle Völker Westeuropas zu einem christlichen Reiche vereinigen. Er hat deswegen viele Kriege geführt: im Osten mit den Sachsen und Wenden, im Südosten mit den Bayern und Avareu, im Süden mit den Langobarden und Spaniern, im Norden mit den Dänen. Er eroberte das Sachsenland und machte die Sachsen zu Christen in der Zeit von 772 — 800; er bezwang den Langobardenkönig Desiderius und setzte sich die langobardische Königskrone auf; er unterwarf die Mauern in Spanien und gründete zwischen Ebro und Pyrenäen die spanische Mark (778). Den Bayernherzog setzte er ab und fügte sein Land dem Frankenreiche ein. Dann gründete er die Ostmark gegen die Avaren, die dänische Mark gegen die Dänen, die slavische Mark an der Elbe gegen die Wenden. Karls Reich lag also zwischen Nordsee und Mittel-:tneer, zwischen Ebro und Elbe und umfaßte beinahe alle germanischen Völker.
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