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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 19

1883 - Leipzig : Peter
19 Unter seiner weisen und kräftigen Regierung kehrte wieder Sicherheit des Besitzes ein; Ackerbau und Handel erblühten aufs neue; Künste und Wissenschaften wurden am königlichen Hofe begünstigt. Den Römern ließ er ihre Staatseinrichtung und Gesetzgebung. Zur Sicherung der Ruhe im Lande und zum Schutze der Grenzen hielt er ein Heer von 100 000 Mann, das nur aus Goten bestand, unter den Waffen. Seine Regierung war eine friedliche; fein Ansehen erstreckte sich weit über die Grenzen Italiens hinaus. In Sagen und Liedern lebte er beim deutschen Volke unter dem Namen „Dietrich von Bern (d. i. Verona)" fort. Bald nach Theodorichs Tode führte die Zwietracht unter den herrschsüchtigen Großen den Untergang des Reiches herbei. Der griechische Kaiser Justinian benutzte die traurigen Verhältnisse in Italien zur Unterwerfung des Landes. Obgleich sich die Goten mit äußerster Tapferkeit verteidigten, so mußten sie doch nach mehreren Mutigen Schlachten unterliegen. Italien wurde im Jahre 555 eine Provinz des oströmischen (griechischen) Reiches. Nur l5 Jahre dauerte die griechische Herrschaft in Italien. Die Langobarden eroberten unter ihrem Heerkönige 3'lboin im Jahre 568 das Land. Mit diesem Jahre hatte die Völkerwanderung ihr Ende erreicht. Auf den Trümmern des einst so mächtigen weströmischen Kaiserreiches erhoben sich mehrere kleine deutsche Reiche. In Spanien wohnten die Sneven, Alanen und die Westgoten, deren Herrschaft sich bis zur Loire in Gallien erstreckte, in Gallien außer den Westgoten die Burgunder und Franken, in Deutschland die Franken, Alemannen, Friesen, Sachsen, Thüringer und Langobarden, in den Ländern der unteren Donau die Gepiden (am linken Ufer) und die Ostgoten (am rechten Ufer), in Britannien die Angelsachsen und Briten, in Nordafrika die Vandalen, in Italien die Ostgoten und Langobarden. § 9. Chlodwig und das Keich der Franken. * Unter den deutschen Völkern erhoben sich die Franken, welche zur Zeit der Völkerwanderung am Niederrhein wohnten, früh zu einer bedeutenden Macht. Sie bestanden aus mehreren Stämmen. Die salischen Frauken, im heutigen Belgien, bildeten den Hauptstamm. Über denselben herrschte zur Zeit des Ostgotenkönigs Theodorich der König Chlodwig aus dem Hanse der Merowinger. Er war mit der burgnndischen Prinzessin Chlotilde, einer Christin, vermählt. Einige Jahre nach seiner Thronbesteigung eroberte er die letzte Besitzung der Römer in Gallien an der Loire. Im Jahre 496 unterwarf er durch den Sieg bei Zülpich (zwischen Aachen und Bonn) den nördlichen Teil von Alemannien (am Rhein und Main) und würde Christ. In der Kirche zu Rheims ließ er sich mit 3000 vornehmen Franken taufen. Nachdem er das nördliche Gallien erobert hatte, besiegte er die Westgoten und brachte den größten Teil von Gallien unter seine Oberherrschaft. Die Westgoten behielten nur das Küstenland von den Pyrenäen bis zur Rhone. Durch Hinterlist und die Ermordung der Frankensürsten vereinigte er alle fränkischen Stämme zu einem Reiche, dem Frankenreiche, und machte Paris zu seiner Residenz. Dort starb er 511. Seine vier Söhne teilten unter sich das Reich, das nun in das östliche Austnen und das westliche Neustrien zersiel. Durch Unterwerfung der Thüringer und Burgunder vergrößerten sie es. Bald brachen, durch die Zwietracht in der Königsfamilie erregt, gräuelvolle Bürgerkriege aus. Die Könige wüteten mit Hinterlist und Mord gegen einander. Die Hansmeier oder Großhofmeister (Major domus), nrfprüng- 2*
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