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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 23

1883 - Leipzig : Peter
23 Fast während seiner ganzen Regierungszeit hatte er Krieg zu führen; der langwierigste war der mit den heidnischen Sachsen, welche in Norddeutschland vom Rhein bis zur Elbe wohnten und oft in das fränkische Gebiet einfielen. Auf dem Reichstage zu Worms 772 wurde der Krieg gegen diese unruhigen Nachbaren beschlossen. Die Franken brachen in das Sachsenland ein, eroberten die Eresbnrg (den Hauptsitz der Götter und Priester an der Dientet, einem linken Nebenfluß der Weser), zerstörten die Jrmenfäule oder Jrmensul, ein altes Heiligtum in dem heiligen Haine, und drangen siegreich bis zur Weser vor. Den Sachsen wurde der erbetene Friede gewährt. Auf den Hilferuf des Papstes zog Karl über die Alpen nach Oberitalien gegen den Longobardenkönig Desiderius. Dieser hatte sich nämlich der Söhne von Karls verstorbenem Bruder angenommen und vom Papste verlangt, daß er sie zu Königen krönen sollte. Da der Papst sich weigerte, bemächtigte sich Desiderius der päpstlichen Besitzungen. Karl eroberte die Stadt Pavla (am Ticino) nach siebenmonatlicher Belagerung, nahm Desiderius gefangen und ließ sich zum Könige der Longobarden mit der eisernen Krone krönen. Nach zwei Jahren mußte er noch einmal nach Italien, um den Aufstand der Longobarden zu unterdrücken. ^ Während ferner ersten Abwesenheit hatten sich die Sachsen unter ihrem Anführer Wldukind oder Wittekind empört; aber sie waren nach feiner Rückkehr wieder besiegt worden; ihr Aufstand während des zweiten Zuges nach Italien wurde schon durch die Nachricht von Karls unerwarteter Rückkehr unterdrückt. Auf dem Reichstage zu Paderborn huldigten ihm die Sachsen; nur Wittekind war geflohen. Auf diesem Reichstage erschienen auch arabische Emire aus Spanien und baten Karl um Hilfe gegen einen eroberungssüchtigen Kalifen. Er zog nach Spanien und eroberte das Land von den Pyrenäen bis zum Ebro. Später wurde das Gebiet unter dem Namen „spanische Mark" mit dem Frankenreiche vereinigt. Aus dem Rückzüge wurde ein Teil feines Heeres von den kriegerischen Gebirgsbewohnern überfallen und niedergemacht. Unter den Getöteten befand sich auch Karls Neffe, der durch die Sage bekannte Held Roland. Nun besiegte Karl aufs neue die unter Wittekind wieder aufgestandenen Sachsen, ließ viele taufen, Kirchen und Klöster bauen und Klosterschulen einrichten. Das Sachsenland wurde in mehrere Bezirke geteilt, und über dieselben setzte er fränkische und sächsische Grasen. Jetzt wollte Karl auch die Slaven, die östlichen Nachbarn der Sachsen, unterwerfen und schickte ein Heer von Franken und Sachsen gegen sie ab. Unterwegs aber wurden die Franken am Berge Süntel von den Sachsen überfallen und niedergemetzelt. Über die Treulosigkeit ergrimmt, ließ Karl 4500 gefangene Sachsen zu Verden an der Aller enthaupten. Diese schreckliche Rache rief einen Aufstand im ganzen Sachsenlande und viele blutige Kämpfe hervor. Erst als Wittekind sich (im Jahre 785) unterworfen und die Taufe angenommen hatte, beugte sich das freie Sachsenvolk der fränkischen Herrschaft und nahm das Christentum an. Dennoch dauerten die Unruhen noch lange fort. Erst im Jahre 803 waren die Sachsen vollständig unterworfen und gehörten nun zum Frankenreiche. Während der letzten Unruhen im Sachsenlande vereinigte Karl der Große das Land der Baiern mit Franken und schickte den Herzog Tassilo in ein Kloster. Er unternahm siegreiche Feldzüge gegen den slavischen Stamm der Wenden an der Havel und- Spree, besiegte dann die Avaren, welche den Baiern beigestanden hatten, und trieb sie bis über die Raab zurück. Ihr Land wurde unter dem Namen Ostmark (Östreich) dem fränkischen Reiche einverleibt. Alle unterworfenen Völker
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