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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 40

1883 - Leipzig : Peter
40 nach einem Herrscher sehnte, der es aus den unheilvollen Drangsalen befreien könnte, hing ihm an; nur wenige Städte blieben Ludwig treu, namentlich Briezen (Treuen-briezen), Spandau und Frankfurt a. b. O. Karl Iv. zog mit einem Heere gegen Ludwig. Als aber dieser und einige deutsche Fürsten den tapferen Grasen Günther von Schwarzburg zum Kaiser wählten, wurde Karl um seine Krone besorgt. Er verließ seinen Schützling und belehnte Ludwig mit der Mark. Der falsche Waldemar mußte, von allen verlassen, der Herrschhaft entsagen; er zog sich nach Dessau zurück. Bald darauf, im Jahre 1351, entsagte Ludwig der Herrschaft und ging nach Ober-baiern. Sein Bruder Ludwig Ii. der Römer folgte ihm in der Regierung (1351 — 1365). Durch ein Reichsgesetz, die goldene Bulle, welches die 7 zur Kaiserwahl berechtigten Kurfürsten bestimmte, wurde er im Jahre 1356 zum Kurfürsten von Brandenburg erhoben. Karl Iv. schloß mit ihm und [einem Bruder Otto einen Erbvertrag,°^daß nach dem Aussterben des bairischen Fürstenhauses Brandenburg an das Haus des Kaisers, das luxemburgische, sattelt sollte. Otto, mit dem Beinamen der Faule oder der Finner, der sich wenig um die Regierung kümmerte, trat Brandenburg im Jahre 1373 an Karl Iv. ab. § 24. Zustände in Sraudeuburg unter Karl Iv. und Sigismund. Der Kaiser Karl Iv. belehnte seinen zwölfjährigen Sohu Wenzel mit der Mark Brandenburg und übernahm selbst die Regierung. Ordnung und Sicherheit im Lande herzustellen, und durch Belebung des Handels demselben wieder aufzuhelfen, war sein fortgesetztes Bestreben. Kräftig trat er dem Raubritterwesen entgegen und führte eine bessere Gerichtsbarkeit ein. Als er im Jahre 1378 starb, wurde Wenzel Kaiser und Sigismund, der erst 10 Jahre alt war, Kurfürst von Brandenburg. Es kam jetzt wieder eine traurige Zeit für das Land. Niemand kümmerte sich um die Verwaltung; Recht und Ordnung wurden nicht geachtet, da keine Obrigkeit die Vergehen strafte. Die Ritter führten unaufhörlich Fehden gegen einander und gegen die Städte. Viele von ihnen lauerten mit ihrem Troß an den Abb. 20. Sigismund. Landstraßen den Reisenden auf, um sie aus- zuplündern. Die gefährlichsten dieser Raubritter waren Dietrich und Hans von Ouitzow, von Puttlitz, von Jtzenplitz u. a. Benachbarte Fürsten, unter ihnen sogar der Erzbischof von Magdeburg, fielen in Brandenburg ein, und ihre Scharen raubten, mordeten und brannten Dörfer nieder. Auch als Sigismund selbständig die Mark verwaltete, kümmerte er sich wenig um dieselbe. Er lebte meistens in Ungarn ant Hofe des Königs von Ungarn und Polen, mit dessen Tochter er sich vermählen wollte; in den Marken regierten seine Statthalter. Da er immer in Geldverlegenheit war, verpfändete er (1388) die
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