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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 63

1883 - Leipzig : Peter
63 Den schwedischen Heerführern fehlte die Einigkeit; ihre Krieger waren verwildert. Die Franzosen mischten sich jetzt in den Krieg, der nur aus Eroberungssucht fortgesetzt wurde. Erst im Jahre 1648 kam der westfälische Friede zu Münster und Osnabrück zustande. Das Restitutions-Edikt wurde aufgehoben und der Angsburger Religionsfriede bestätigt. Die Reformierten bekamen gleiche Rechte mit den Lutheranern. Der schreckliche Krieg hatte unsägliches Elend über Deutschland gebracht. § 38. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, 1640—1688. 1. Frieäricsl 3®ifmms «Iriodcnstfuuiglieit. In Brandenburg folgte anf den Kurfürsten Georg Wilhelm im Jahre 1640 dessen ältester Sohn Friedrich Wilhelm in der Regierung. Er war von der Natur mit vorzüglichen Gaben des Körpers und Geistes ausgerüstet. Im Alter von 14 Jahren besuchte er die Universität Leyden zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung; später hielt er sich an dem Hofe zu Haag auf. Obgleich ihm hier die beste Gelegenheit geboten wurde, sich im Umgange mit Gelehrten und Staatsmännern weiter auszubilden, so sagte ihm doch das üppige Leben der Hauptstadt nicht zu. Er verließ deshalb Haag und begab sich in das Kriegslager seines Vetters, des Prinzen von Oranien. Im Alter von 20 Jahren kam er Zur Regierung; aber er übernahm ein verödetes Land mit einem in Elend versunkenen Volke. Wegen der Unentschlossenheit seines Vaters Georg Wilhelm war Brandenburg im 30-jährigen Kriege von den wilden Horden beider kriegführenden Parteien fürchterlich heimgesucht und schrecklich verwüstet worden. Die beutegierigen Scharen Mansfelds, Wallensteins und Pappenheims hatten darin mit Raub, Mord, Plünderung und Brand gehaust. Nachdem Georg Wilhelm die Sache der Protestanten ganz verlassen und mit dem Kaiser zu Prag einen Frieden geschlossen hatte, wurde Brandenburg sowohl von den Kaiserlichen, als auch von den Schweden verheert. Es herrschte überall unsägliches Elend; mehr ^b. 34. ver Aursürst. als die Hälfte der Einwohner war durch den schrecklichen Krieg und dessen Folgen umgekommen; unter den wenigen Bewohnern des Landes nahmen Roheit und Laster überhand; die Jugend wuchs ohne Erziehung und Unterricht auf. Handel, Gewerbe und Landbau lagen danieder. ^ e*ner solchen Zeit bedurfte Brandenburg eines in jeder Beziehung tüchtigen Fürsten, wie e» Friedrich Wilhelm war. Um sein Land serner vor den Schrecken des Krieges zu bewahren, schloß er, ungeachtet der Bemühungen des Kaisers Ferdinand Iii., ihn auf seiner Seite zu behalten, im Jahre 1641 Waffenstillstand mit ^n Schweden. Das aus verwilderten Söldnern bestehende Heer, welches auch dem Kaiser den Eid der Treue geschworen hatte, löste er auf und bildete ein stehendes
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