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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 79

1883 - Leipzig : Peter
79 in die Mark eingedrungen und bis zur Oder vorgerückt. Auf die Kunde davon zog sich Friedrich durch Böhmen nach Schlesien zurück und eilte feinen bedrängten Unterthanen zu Hilfe. Ehe er herankommen konnte, hatten die Russen die Festung Küstrin in Brand geschossen. In der Nähe dieser Stadt, beim Dorfe Zorndorf, kam es am 25. August zu einer mörderischen Schlacht, welche vom Morgen bis zum Abende dauerte. Die Russen widerstanden den heftigen Angriffen der Preußen mit äußerster Todesverachtung; der Sieg neigte sich erst aus Friedrichs Seite durch das kühne Vorgehen der Reiterei unter ihrem tapferen Feldherrn Seydlitz. Es wurden ganze Reihen der Russen niedergemetzelt, und erst die Dunkelheit machte dem schrecklichen Blutbade ein Ende. Der Rest des russischen Heeres zog sich nach Polen zurück. Friedrich durste seinen braven Truppen nach diesem glorreichen, aber teuer erkauften Siege keine Ruhe gönnen; denn fein Bruder Heinrich wurde in Sachsen von Daun hart bedrängt, und er mußte ihm zu Hilfe eilen. In der Nähe des feindlichen Heeres bezog er beim Dorfe Hochkirch, unweit Bautzen, ein offenes Lager. Hier wurde er (am 14. Oktober) in der Nacht von den Östreich ent ganz unvermutet überfallen. Die Preußen mußten sich nach einem Verluste von mehr als 8000 Mann und 100 Kanonen zurückziehen. Dann benutzte seinen Sieg nicht, sondern ging nach Böhmen. Friedrich zog nach Schlesien und befreite diese Provinz von den Östreichern. Das Jahr 1759. Das Jahr 17 59 war für Preußen unglücklich. Von allen Seiten drangen die Feinde gegen Friedrich und feine Verbündeten vor. Die Franzosen wurden zwar vom Herzoge Ferdinand von Braunschweig bei Minden (an der Weser, am 1. August) besiegt und zum Rückzüge über den Rhein gezwungen; aber Friedrich konnte, nachdem sein General Wedell von den Russen bei Kay (unweit Züllichau) geschlagen war, die Vereinigung des russischen Heeres unter Soltikow und des östreichischen unter Laudon nicht verhindern. Er eilte aus Schlesien herbei und traf bei Kunersdorf, eine Stunde von Frankfurt a. O., auf die vereinigten Feinde. Am 12. August kam es dort zur Schlacht. Friedrich griff die Russen an und schlug sie nach einem von beiden Seiten mit Erbitterung geführten Kampfe von 7 Stunden zurück. Als nun aber auch die Östreich er heranstürmten, vermochten die vom Marsche und Kampfe ermatteten Preußen nicht mehr standzuhalten. Friedrich wagte alles, um den Sieg noch zu erringen, und setzte sich selbst der größten Lebensgefahr aus; aber sein Heer erlitt eine furchtbare Niederlage. Unter der großen Zahl der auf dem Schlachtfelde Gebliebenen befand sich auch der tödlich verwundete Ewald von Kleist (der berühmte Dichter des Frühlings). Friedrich hielt alles für verloren; ober zu feinem Glücke trennten sich die Russen von den Östreichern und gingen durch Schlesien nach Polen zurück. Die Östreich er mußten nun ebenfalls die Mark verlassen. Das Unglück dieses Jahres wurde noch dadurch vermehrt, daß Dresden in die Hänbe der Feinde siel und Daun den preußischen General Fink bei Ma^en (in der Nähe von Dresden) mit 12 000 Mann gefangen nahm. Das ^ahr 17(30. Das Jahr 1760 begann zwar für Preußen unglücklich, tnbent die Ösireicher unter Laudon dem preußischen General Fouquet bei Landshut in Schlesien eine furchtbare Niederlage bereiteten; aber Friedrich, den das Unglück nicht mutlos zu machen vermochte, entriß den Feinden durch den Sieg bei Liegnitz (am 15. August) Schlesien wieder bis auf die Festung Glatz. Während dieser Ereignisse waren die Russen unter Tottleben in Berlin eingerückt und hatten die ^tabt gebranbschatzt. Bei der Annäherung des preußischen Heeres zogen sie sich
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