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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 81

1883 - Leipzig : Peter
81 armten Sanbleuten beleidigte er Steuerlaß und ließ ihnen Gelb, Vieh, Acfetgerät und aus den Magazinen Saatgelreibe verabreichen, bamit sie die wüst liegenben Felber toieber bestellen konnten. Niedergebrannte Ortschaften mürben roieber aus-gebant und die Einwohner nach Möglichkeit unterstützt. Die Hebung der Lanb-wirtschaft, welche er als Grunblage der Wohlfahrt des Staates betrachtete, lag ihm sehr am Herzen. Er sorgte für den Anbau der Kartoffel, die barnals in Deutsch-laub noch wenig bekannt war, für bessere Schafzucht durch Einführung der Merinoschafe ; durch Verordnungen und Verleihung von Ehrenpreisen förberte er die Anpflanzung von Bäumen, bett Seibenban und die Bienenzucht. Damals waren die Bauern noch zu Fronbiensten bei der Gutsherrschast verpflichtet. ^Damit sie auch ihre eigene Wirtschaft besorgen konnten, beschränkte Friedrich die Tage dieser Dienste auf brei in der Woche. Durch Urbarmachung öbe liegenber Strecken und Austrocknung der sumpfigen Nieberungen an der Ober, Warthe und Netze gewann Friedrich dem Staate große Lanbstrecken, geeignet zur vortrefflichen Weibe und zum Ackerbau. Dort siebelten sich fleißige Kolonisten an, welche vom Auslanbe, namentlich aus Hollaub und Frankreich, herbeikamen. Sie erhielten vom preußischen Staate reiche Unterstützung und Vorschuß von barem Gelbe zum Bauen von Häusern und zur Anschaffung der für die Lanbwirtschaft erforderlichen Gegenstänbe. Mit Recht konnte der König sagen, daß er im Frieden eine neue Provinz erobert habe. Etwa 280 neue Dörfer entstauben währenb seiner Regierung. Friebrichs Fürsorge erstreckte sich aber nicht nur auf die Hebung der Laub-wirtschaft, fonbern auch auf die Förberung der Gewerbthätigkeit, des Hanbels, des Bergbaues und Hüttenwesens. Gewerbtreibende bekamen, wo es Not that, Unterstützungen vom Staate. Es entstauben Fabriken und Manufakturen; in der Mark kam die Tuchweberei, in Schlesien die Leinwanbweberei in Aufschwung; in Berlin wnrbe eine Porzellanmanufaktur gegrünbet; an verschobenen Orten erblühte die Fabrikation von Eisen- und Stahlwaaren. Friedrich war überhaupt barauf bebacht, den inlänbischen Gewerbfleiß auf alle mögliche Weise zu pflegen, bamit das Gelb aus dem preußischen Staate nicht nach dem Auslanbe geschickt zu werben brauchte. Auf die Fabrikate, welche aus fremben Länbern eingeführt würden, legte er einen beträchtlichen Eingangszoll; besonbers hoch war dieser für Luxus-Gegenstänbe. Zur Belebung des geschäftlichen Verkehrs wnrbe für Verbesserung der Wege und Anlage von Kanälen, nämlich des Finow-, Plauenfchen und Bromberger Kanals, gesorgt. So brachte der König allmählich sein Volk zum Wohlstanbe. Um mehr Einnahmen für die Bebürfttiffe des Staates zu erzielen, erhöhte er die Steuern und machte bett Verkauf von Kaffee und Tabak zum Monopol des Staates. Zu seiner Hofhaltung, die einfach und bürgerlich war und bei der große Sparsamkeit herrschte, brauchte Friedrich verhältnismäßig wenig; die Einkünfte würden alle für Bebürfttiffe des Staates verwanbt. Auch um die Volksbilbuug war Friedrich eifrig bemüht. Es tvurbett viele neue Schulen eingerichtet und tüchtige Lehrer berufen. Leiber würbigte er wenig die beutfche Wissenschaft, sowie beutsche Sprache und Poesie, obgleich zu seiner Zeit die ausgezeichneten Dichter Klopstock, Lessing und Göthe lebten und Kleist, Gleim und Ramler seine ruhmvollen Thaten in Liebern feierten. Er war ein hoch gebilbeter Mattn, der selbst mehrere Werke geschrieben hat, namentlich über seine Kriege und Regierung, besaß aber eine ausschließliche Vorliebe für die französische Sprache und Literatur. Er verkehrte persönlich und schriftlich nur mit französischen Gelehrten und Dichtern, zog diese, wie z. B. Voltaire, au seinen Hos Senckpiehl, kurz. Leitfaden b. Geschichtsunterricht. Ausg. A. g
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