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1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 89

1883 - Leipzig : Peter
89 zum Herzoge von Cleve und Berg, den Marschall und Kriegsminister Berthier zum Fürsten von Neufchatel. Um Deutschlands Macht vollständig zu vernichten, stiftete Napoleon 1806 den Rheinbund, dem 16 süddeutsche Staaten angehörten, welche den Kaiser von Frankreich als ihren Beschützer anerkannten. Das -deutsche Kaiserreich war dadurch aufgelöst. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und führte fortan als ^ Franz I. nur den Titel Kaiser von Östreich. ' Preußen hatte sich bisher am Kriege gegen Frankreich niw beteiligt; trotzdem widerfuhr dem Könige Friedrich Wilhelm Iii. durch Napoleon eine rücksichtslose, beleidigende Behandlung. Er schloß mit Rußland und Sachsen ein Bündnis gegen den übermütigen Eroberer und erklärte 1806 an Frankreich den Krieg. Napoleon besiegte die Preußen in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt am 14. Oktober 1806 und drang dann unaufhaltsam bis Ostpreußen vor. Das preußische Heer vereinigte sich hinter der Weichsel mit dem russischen. Die mörderische Schlacht bei Eylau (südlich von Königsberg) am 7. und 8. Februar 1807 blieb unentschieden; aber bei Friedland (östlich von Eylau) gewann Napoleon am 14. Juni 1807 einen vollständigen Sieg, infolge dessen am 7. und 9. Juli der Friede zu Tilsit geschlossen wurde. Preußen verlor durch denselben die Hälfte seines Gebietes. Der Kurfürst Friedrich August (Iii.) von Sachsen, der im Jahre 1806 nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt dem Rheinbünde beigetreten und dafür von Napoleon zum Könige von Sachsen erhoben war, bekam die preußisch-polnischen Ländergebiete (als Herzogtum Warschau). Aus den preußischen Besitzungen im Westen der Elbe, Hannover, Braunschweig und Hessen-Kassel bildete Napoleon das Königreich Westfalen für seinen Bruder Jerome (Hieronymus). Napoleon, der jetzt auf dem Gipfel seiner Macht stand, wollte auch die Pyrenäische Halbinsel unterwerfen. Im Jahre 1806 hatte er, um den Wohlstand der Engländer zu vernichten, von Berlin aus die Kontinentalsperre angeordnet, wodurch aller Handelsverkehr zwischen England und dem europäischen Festlande verboten wurde. Nach und nach schlossen sich fast alle Staaten dieser unsinnigen Maßregel an, zuletzt Dänemark und Rußland. Da der König von Portugal den Beitritt verweigerte, wurde er mit seiner Familie vertrieben und sein Land von Franzosen besetzt. In Spanien hatte Napoleon harte Kämpfe zu bestehen; die Unterwerfung des Landes gelang ihm nicht. Während Napoleon den Krieg in Spanien führte, rüstete sich Ostreich mit aller Macht zum Kampfe gegen ihn. Im Jahre 1809 erklärte der Kaiser Franz an Frankreich den Krieg. Napoleon kam aus Spanien zurück. Mit einem zum größten Teile aus deutschen Truppen bestehenden Heere zog er gegen die Ostreicher, drängte sie nach mehreren Gefechten aus Baiern über die Donau nach Böhmen und nahm zum zweiten Male Wien. Der Erzherzog Karl schlug zwar die Franzosen in der blutigen Schlacht bei Aspern und Eßling (auf dem Marchfelde); aber Napoleon gewann (am 5. und 6. Juli 1809) einen glänzenden Sieg bei Wagram, der den Krieg beendete. Im Frieden zu Wien (am 14. Oktober 1809) verlor Franz einen großen Teil seines Landgebietes und trat dem Kontinentalsysteme bei. Ver^xmck hatte sich Kaiser Franz vor dem Beginne dieses Krieges bemüht, das deutsche Volk und besonders Preußen zu einer allgemeinen Erhebung gegen den französischen Gewalthaber zu bewegen; nur die Tyroler ergriffen für das östreichische Herrscherhaus die Waffen und sagten die Baiern und Franzosen aus ihrem Lande. Auch nach dem Wiener Frieden kämpften sie heldenmütig weiter, mußten jedoch bald der Übermacht unterliegen. Ihr tapferer Anführer, der Sandwirt
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