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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 28

1910 - Regensburg : Manz
Karls Treue. urteilte, was sie tun würden. Endlich kam die Gelegenheit, die günstige oder drängende Stunde; dann schritt Karl zur Tat, dann vollbrachte er, was er vielleicht seit 20 Jahren im Sinne gehabt. Das ist die Politik, die seinen Feinden Hinterlist, seinen Freunden ein Muster von Klugheit schien. In vielen andern Dingen handelte er mit derselben langsamen Überlegung. Er bestrafte; doch ließ er sich zuvor viel gefallen. Er belohnte, aber nicht sogleich. Mancher mußte jahrelang unbezahlt harren; aber zuletzt bedachte er ihn mit einem jener Sehen, mit einer jener Pfründen, deren er so viele hatte, das; er reich machen konnte, wen er wollte, ohne selbst etwas auszugeben. Dadurch zog er viele an, in seinem Dienste alle Mühseligkeiten der Welt zu erdulden. Vor der Krommg hatte der Erzbischof von Mainz nach altem Branche an Karl die Frage gerichtet: „Willst du an dem heiligen katholischen Glauben, wie er von den Aposteln her über liefert ist, festhalten und ihn bewahren durch Werke, die des Glaubens würdig sind?" Die Antwort hatte gelautet: „Ja, ich will es." Weiter hatte der Erzbischof gefragt: „Willst du dem Papste und der heiligen römischen Kirche gebührenden Schutz in Treue gewähren?" Der Kaiser hatte zwei Finger der rechten Hand auf den Altar gelegt und gesprochen: „Ja, ich will es und im Vertrauen auf den göttlichen Schutz, unterstützt durch die Bitten aller Christen, will ich nach besten Kräften das Versprechen treu erfüllen. So helfe mir Gott und sein heiliges Evangelium." Karl hat diesen seinen Eid gehalten. Von Aachen hatte sich der neue Kaiser auf feinen ersten Reichstag nach Worms 1521 begeben. Dort hatte er zu den deut-sehen fürsten und ständen gesprochen: „Als geborner Deutscher bin ich dieser meiner Nation von meiner äugend an mit besonderer Siebe zugetan gewesen. Viele meiner Vorfahren von deutscher Abkunft haben das heilige Reich lange Jahre regiert. Darum und weil Gott mich mit vielen Königreichen und Sandern gesegnet, habe auch ich nach der Krone des Reiches getrachtet, nicht um Eigennutzes willen, nicht um meine Sänder zu erweitern, sondern um des Reiches selber willen. Es ist nur ein Schatten dessen mehr, was es einst gewesen. Aber mein Gemüt und Wille steht dahin, daß, wenn nur die Stände des Reiches mir treulich helfen, ich das Reich wieder emporbringen will, nicht um meinen eigenen besondern Nutzen zu suchen, sondern denjenigen des Reiches. Daran will ich Setb und Sebeit setzen, meine Reiterslalue Karls des Großen. Im Hintergründe der Borhalle von St. Peter
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