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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 145

1910 - Regensburg : Manz
Verschwörung von Amboise. Die Hugenottenkriege. Die Michelade. Admiral Coligny. 145 Hugenotten nur mehr Energie, Mut und Zusammenhalt. Als Franz Ii. am 14. November 1559 ein scharfes Edikt gegen den protestantischen Gottesdienst erlassen, folgte 1560 die Verschwörung von Amboise, wonach an einem bestimmten Tage der König und die Königin gefangen genommen, die Guiseu gestürzt und ein Prinz von Bourbon Conde zur Staatsverwaltung berufen werden sollten. Die Verschwörung wurde entdeckt und Conde zum Tode verurteilt, wovon ihn nur der rasch erfolgte Tod des Königs rettete. Nun bestieg der elfjährige Karl Ix. den Thron. Die Regentin suchte beide Parteien im Gleichgewicht zu erhalten und verdarb es mit beiden. Ihre halben Maßregeln, ihre intrigante und wechselhafte Freundschaft bald nach dieser bald nach jener Seite hin nährten nur die Flammen des religiösen und politischen Zwiespalts in den Gemütern. Es brechen nun jene verheerenden Bürgerkriege los, in welchen sich die Hugenotten zum Teil mit Hilfe auswärtiger Fürsten, wie des Kurfürsten von der Pfalz, der Königin Elisabeth von England, kirchlichpolitische Freiheiten zu erkämpfen wußten. Schreckliche Greuel wurden während dieser Zeit im Namen der Religion verübt. Es gibt Schriftsteller, welche mit Vorliebe die Mordszenen der Bluthochzeit schildern, hingegen die Grausamkeiten der Hugenotten in den Religionskriegen mit Stillschweigen übergehen, denen die Hugenotten nur als ungerecht und blutig Verfolgte erscheinen; und doch waren gerade diese in Wahrheit die grausamsten und blutigsten Verfolger. So wurden, um nur eine Tatsache zu erwähnen, in dem kleinen Bearn 3000 Katholiken getötet, bei Saint Severe 200 Priester in einen Abgrund gestürzt. Eine Synode der Hugenotten zu Nismes (1562) befahl die Zerstörung aller katholischen Altäre und wirklich wurden während der drei Bürgerkriege (1562, 1567, 1568) von deu Hugenotten 50 Kathedralen und 500 kleinere Kirchen der Katholiken zerstört. Am 29. September 1567 fand zu Nismes die unter dem Namen der Michelade bekannte Mordszene statt, bei der 80 angesehene Katholiken von den Hugenotten aus den Häusern gerissen und in einen Brunnen gestürzt wurden. Es zeigt von der Erbitterung, mit welcher die Hugenotten Krieg führten, wenn man liest, daß einer ihrer Führer, Briquemant, ein Halsband von Ohren ermordeter Priester trug. Seit dem Falle des Prinzen von Conde war der Admiral Coligny das anerkannte Haupt der französischen Hugenotten. Er hielt an den meisten auswärtigen Höfen, die dem alten Glauben entsagt hatten, seine Agenten und herrschte über die Seinigen mit der Autorität eines souveränen Fürsten. In seinen Schatz flössen monatliche Beiträge zur Aufrechthaltung „der Sache"; in jeder Provinz hatte er Beamte, die verpflichtet waren, seine Befehle zu vollziehen, und Tausende von Kriegern waren bereit, auf seinen Ruf ins Feld zu ziehen. Schöppner-Kömg, Charakterbilder, irr. 4. Aufl. 1 n verzog Heinrich von (Suife, Karl Ix., König von Frankreich.
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