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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 147

1910 - Regensburg : Manz
Colignys Tod. 147 sitzen. Die Wunden waren nicht gefährlich; aber seine Anhänger strömten scharenweise zu seinem Hause und erboten sich, für ihn das Leben zu lassen. Auf die erste Nachricht von dem Vorfall brach Karl in Klagen und Drohungen aus. Er besuchte den Admiral und Katharina hielt es für angemessen, ihn mit ihren beiden Söhnen und den vornehmsten Herren des Hofes zu begleiten. Sie fanden den Verwundeten im Bette; er bat den König um eine geheime Unterredung und Karl befahl seiner Mutter und seinen Brüdern, sich zurückzuziehen. Die Königin gestand in der Folge, dies seien die peinlichsten Augenblicke ihres Lebens gewesen. Ihr schuldiges Gewissen, das Interesse, mit dem ihr Sohn den Admiral anhörte, die Scharen von Bewaffneten, die im Hause in beständiger Bewegung waren, ihre Blicke, ihr Flüstern, ihre Gebärden — alles erfüllte sie mit Furcht und Bangen. Unfähig, es länger zu ertragen, unterbrach sie das Gespräch unter dem Vorwande, die Genesung des Admirals erfordere Schweigen und Ruhe. Als sie in einem Wagen mit dem König zurückfuhr, bot sie alle Kunst auf, ihm den Inhalt des Gespräches zu entlocken. Was er sagte, reichte hin, ihre Unruhe zu vermehren. Kardinal Karl von Bourbon. Louis von Bourbon, Prinz von Conds. Nach schlaflos durchwachter Nacht brachte Katharina den Morgen in ängstlicher Beratung mit dem Herzog von Anjou und ihren Vertrauten zu; am Nachmittage eröffneten sie Karl ihren Beschluß. Sie erinnerten ihn an die Empörungen der Hugenotten und die übergroße Macht des Admirals; der Mann, der 10,000 Bewaffnete gegen den König von Spanien anzubieten vermöge, könne dieselben Truppen nach Gefallen auch gegen den König von Frank-retch verwenden; in diefem Augenblicke berieten sich die Häupter der Hugenotten über die Vernichtung ihrer Widersacher, und warte er bis zum nächsten Morgen, so würden sie feine Mutter, seine Brüder, seine treuesten Diener, vielleicht ihn selbst ihrer Rache opfern. Sie beschworen ihn, zu erlauben, daß sie der Grausamkeit ihrer Feinde zuvorkämen und über Eolignh und dessen Freunde das Verderben brächten, welches diese ihnen zugedacht hätten. Der junge König wich dem Ansehen und den Bitten seiner Mutter; einige Stunden verteidigte er den Admiral, gegen Abend aber verließ er das Zimmer in heftiger Bewegung und rief, er hoffe, es werde keiner am Leben bleiben, der ihm in der Folge diese Tat vorwerfen könnte. Vier Stunden waren verstrichen, seit die nötigen Befehle gegeben waren; ztvet fehlten noch bis zur festgesetzten Zeit der Nacht. Der König, feine Mutter und feine 10*
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