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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 224

1910 - Regensburg : Manz
224 Ursache des Feuers. —:—:— -------- Oberbefehlshaber und doch mit ihm übereinstimmend berichtet Pappenheim dem Kurfürsten: „Als die Grausamkeit der Soldateska schon aufgehört, feind viel Fever nusgegangen, zugleich etlich Minen, so sie gemacht hatten, die haben innen wenig Stunden die schöne Stadt in die Aschen gelegt." Mit beiden gleichlautend sind die Berichte der Kriegskommissäre Walmerode und Ruepp sowie jene aus Magdeburg selbst. Eine im Jahr 1631 gehaltene Predigt strotzt von Jnvektiven gegen die Katholiken und die gegen Magdeburg verwendeten Soldaten, nennt aber Tillhs Namen nicht einmal. Der schlagendste Beweis jedoch, welcher Tilly selbst vom leisesten Verdachte, Urheber dieses schauerlichen Ereignisses gewesen zu sein, freispricht, liegt in einem Briefe Gustav Adolfs an den Bürgermeister und Rat von Stralfund vom 28. Mai 1631, worin er alle Schuld auf die Hinlässigkeit der Bürger, aus Mangel an gehöriger Sorgfalt, mutwillige Entziehung des notwendigen Unterhalts für die Soldateska wirft, also, daß sie zu ihrem selbsteigenen Untergang nicht wenig Ursache gegeben haben. Über die Entstehung des Brandes eine bestimmte Ursache zu ermitteln, fällt schwer. Ein in demselben Jahre erschienener Bericht sagt ausdrücklich, da Falkenberg wahrgenommen, daß die Kaiserlichen die Stadt in ihre Gewalt bringen würden, habe er die verzweifelte Bürgerschaft beredet, das an verschiedenen Orten vergrabene Tillys Einzug in Magdeburg. Pulver anzuzünden. Das- selbe behauptet der bayerische Kriegskommissär von Ruepp. Nach Bandmüller hätte Falkenberg am 19. Mai im Rate daraus hingewiesen, wenn je der Feind eindringen sollte, urbem hosti pontificio suppo-sitis ignibus eriperent. Möglich wäre es übrigens auch, daß von den 10,000 Obdachlosen einen die Lust zur Vergeltung angewandelt Hätte. Mittelbar trug jedenfalls Gustav Adolf eine unleugbare Schuld art dem furchtbaren Unglück der Stadt, der er wiederholt die möglichste Hilfe zugesagt Hatte, zu deren Rettung er aber nicht das Mindeste unternahm. In der grenzenlosen Verwirrung überließ sich der wütende Soldat ungezügelt jedwedem Ge-
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