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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 263

1910 - Regensburg : Manz
Ii. Zeitalter Ludwigs Xiv. Ludwig Xiv. udwig Xiv. und sein Hof galten lange Zeit den Fürstenhäusern Europas als Vorbild. Unter ihm trat Frankreich an die Spitze der europäischen Bildung und behauptete durch Eroberungen, durch die Entwicklung des geistigen Lebens, durch den Glanz des Hofes, am meisten aber durch den Absolutismus der Monarchie und die dadurch vollendete Vereinrguug aller Kräfte auf einen Punkt gebieterisch das Übergewicht. Als der König den Thron bestieg, bedrohten feindliche Heere die Grenzen des Reiches, in dessen Jnnerm Zwietracht waltete. Aber durch seine glorreichen Siege weckte er in den Herzen seiner Untertanen das Gefühl für Nationalruhm, und seit die innere Verwaltung geordnet war, vermochte er alle Kräfte nach außen im Interesse einer Politik zu verwenden, deren Gang er mit klarem und sicherem Blicke verfolgte. Aus der fieberhaften Bewegung, welche durch die Zeiten der Froude hervorgerufen war, keimte, sobald den inneren Unruhen Schranken gesetzt waren, wie aus zahllosen Knospen jene Fülle geistigen Lebens auf, dessen großartigen Mittelpunkt Paris und Versailles bildeten. Aus der Schule eines Richelieu und Mazariu gingen gewandte Staatsmänner hervor, als Schüler Condes und Tnrennes glänzten die kriegslustigen Marschälle Frankreichs. Auf manchen Reisen begleiteten Boileau und der mit Corneille um den Preis rin- König Ludwig xiv. gende Racine den König, der dem mit der Schärfe des Witzes alles geißelnden Moltete seinen Schutz angedeihen ließ und die berühmten Kanzelredner und Kirchenfürsten Bossuet und Fenelon an den Hof zog. Von Versailles ging der Sinn für Künste und Wissenschaften, der freilich meist nur aus Eitelkeit und Ruhmsucht seine Nahrung • sog, in die Provinzen über. Jeder wollte sein Frankreich verherrlichen, und wenn früher die deutschen Fürstensöhne nach Rom oder zur Zeit des Karnevals nach Venedig zogen, so drängten sie sich jetzt in den Vorsälen des Schlosses von Versailles, um Wort und Bewegung dem gefeierten König abzulauschen, die Bauwerke eines Mansard, die Gärten eines Lenotre zu bewundern. Als Ludwig Xiv. (1661) selbständig die Regierung übernahm, bildeten der Kanzler Le Tellier, der, durchdrungen von der Allgewalt des königlichen Willens, seinen ältesten Sohn, den Marquis von Lonvois, zu gleicher Unterschrift Ludwigs xiv.
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