Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 385

1910 - Regensburg : Manz
Reichsapfel, Schwert, Kreuz, Lanze, Purpurmantel usw. 385 Krone, der eigentliche Kronreis, ist im Oktogon angelegt, mit acht halbkreisförmig abgerundeten Feldern, welche durch dünne, im Innern der Krone umlaufende festgenietete Eisenringe zusammengehalten werden. Die vier Felder mit Emailbildern zeigen symbolische und allegorische Darstellungen. Der Bügel der Krone, welcher jünger ist als der achteckige Reif und wahrscheinlich von Konrad Iii. (1137—1152) herrührt, enthält in Majuskelschrift aus Perlen gebildet die Worte: „Chuonradus dei gratia Romanorum Imperator Augustus“. Der goldene Reichsapfel, wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert, ist aus sehr feinem Golde, im Innern mit einer Masse gefüllt; die obere Hälfte wird durch zwei reich ornamentierte Spangen in vier Teile geteilt, das oben aufragende Kreuz, dessen vier Arme liliensörmig enden, ist mit Rubinen, Sapphiren und Perlen geschmückt. Der Reichsapfel kommt zum erstenmal bei der Krönung Heinrichs Ii. vor und hat einen tiefen Sinn. Die Kugel ist das Bild der Welt, das Kreuz darauf stellt die weltbeherrschende Macht des Christentums vor, unter dessen Schutz, wie es nur eine höchste geistliche Autorität gibt, es auch eine höchste weltliche Macht geben sollte, um alles der Religion des Kreuzes zu unterwerfen. Der Apfel war hohl und mit Aschenstaub gefüllt, einem Symbol der Vergänglichkeit aller irdischen. Größe. Das sogenannte L-chwert Karls des Großen soll der Sage nach ein Geschenk von Harun al Raschid gewesen sein; daß es wirklich Karl dem Groszen gehörte, ist durch keinen historischen Beweis verbürgt. Während der Richterstab besonders bei Gerichtsverhandlungen diente, war das Schwert, später auch das Zepter bei Belehnungen in Gebrauch. Das Reichskreuz in Wien ist ein Reliquienbehältnis aus vergoldetem Silber, reich mit Edelsteinen und Perlen geziert. Die Inschrift aus den Kanten deutet auf Konrad Iii. Die Lanze mit dem Nagel vom Kreuze Christi ist das älteste und historisch merkwürdigste Stück der alten Reichskleinodien. König Rudolf von Burgund gewann sich durch die Lchenkuug derselben die Freundschaft Heinrichs I. Aus der Zeit Heinrichs Iv. stammt ein silbernes Band, welches zur Befestigung des Kegels dient. Über dieses Band ließ Karl Iv. ein Goldblech legen mit der Inschrift: „Lancea et Clavus domini“. Der Purpurmantel ist aus Purpurstoff mit herrlichen ornamentalen und figuraleu Verzierungen, die Albe Seidentaffet, goldgestickt und mit kostbaren Perlen besetzt, die Dalmatika purpurn, mit Gold-nnd Perlenstickerei und ausgesetzten kleinen, emaillierten Goldblechen, die Stola gewoben aus gelber Leide mit eingearbeiteter Blattornamentieruug aus Goldfäden und Medaillons mit schwarzem Reichsadler auf Goldgrund und zahlreichen kleinen plastischen Verzierungen aus Gold und Email, die Ränder mit orientalischen Perlen besetzt. Das Evangelienbuch, auf welches der Erwählte vor der Krönung den Eid zu leisten hatte und das nach der Tradition auf dra Knien der Leiche Karls des Großen gefunden wurde, als Otto Iii. im Jahre 1000 bessert Gruft zu Aachen öffnete, ist aus blauem Baumwollpapier, der kostbare Einband stammt aus dem 15. Jahrhunbert. Das Schwert des heiligen Mauritius, das dem zu krönenden Kaiser vorgetragen wurde, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Wappen des Knaufs, auf der einen Seite der halbe Reichsadler und drei übereinander schreitende Leoparden, deutet auf den Welfen Ltto Iv. Der Gürtel aus blauer Seide ist sarazenischen Ursprungs, mit Goldfiligranplättchen verziert, die Handschuhe aus rotem Seidenstoff mit Ornamenten im romanischen Stil. Die Schuhe, deren Oberteil aus Seide ist, verzieren Edelsteine und Perlen, mimten oder Greife in Umrahmung von roter oder grüner Seide. . . Sobald der neugewählte König sich der Krönungsstadt näherte, eilten die Kurfürsten zu festlichem Empfang ihm entgegen und zogen mit ihm in die Stadt ein. Auch der Stadtrat bereitete sich, sobald er von dem Marschall die Zeit des kaiserlichen Einzugs erfuhr, der Majestät feine Devotion darzubringen. Als der letzte deutsche Kaiser Franz Ii. seinen Einzug Schöppner-Kömg, Charakterbilder. Iii. 4. Aull. o-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer