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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 389

1910 - Regensburg : Manz
Gebete des Konsekrators. 389 vor dem Kaiser her. In der Kapelle zogen ihm die Abgeordneten der Stadt Nürnberg die Strümpfe und Schuhe an; der knr-brandenbnrgische Gesandte bekleidete ihn mit der Dalmatika und Alba, darüber wurde die Stola so um den Hals gelegt, daß ihre beiden Hälften über der Brust sich kreuzten. So bekleidet, kehrte der Kaiser und das ganze Gefolge aus dem Konklave in die Kirche zurück. Der Kaiser trat vor den Altar, während die Begleiter sich in ihre Betstühle begaben; die Abgeordneten von Nürnberg stellten sich an den Jnsignientisch. Nun kniete der Kaiser vor dem Altar nieder, neben ihm die Kurfürsten von Trier und Köln, hinter ihm die Gesandten von Böhmen, Kur-Pfalz, Kur-Sachsen, Brandenburg und Branuschweig. Der Konfekrator sprach die Gebete. Danach nahmen die Kurfürsten von Trier und Köln das von Aachen hergebrachte Schwert Karls des Großen vom Altar, zogen es aus der Scheide und gaben es dem Kaiser, woraus der Konsekrator diesen anredete: „Nimm hin das Schwert, das zwar unwürdige, aber durch das Ansehen und die Nachfolge der heiligen Apostel geweihte Hände dir übergeben, und brauche dasselbe krast Unseres Segens zur Beschützung der heiligen Kirche Gottes, wozu es von Gott verordnet ist, und erinnere dich dessen, was David geweissagt hat, indem er spricht: Gürte dein Schwert um deine Hüften, Hochgewaltiger! In deiner Pracht und Schönheit beginne, schreite vor in Glück und herrsche um der Wahrheit willen und der Milde und der Gerechtigkeit, und leiten wird dich wunderbar deine Rechte." „„Amen."" Da der Konsekrator die Worte: „Gürte dein Schwert um deine Hüften" gesprochen, übergab der Kaiser das Schwert dem kur-sächsischen Gesandten, welcher dasselbe in die Scheide steckte und mit Beihilfe des kur-böhmischen Gesandten den Kaiser damit umgürtete. Hieraus übergab der Zeremouiar dem Konsekrator den kostbaren Ring, welchen dieser dem Kaiser mit den Worten an den Finger steckte: „Nimm hin diesen Ring als ein Zeichen königlicher Würde usw." „„Amen."" Zwei der Assistenten empfingen aus den Händen des Zeremoniars das Zepter und den Reichsapfel und boten sie dem Konsekrator hin, welcher dem Kaiser das Zepter in die rechte und den Reichsapfel in die linke Hand gab mit den Worten: „Nimm hin den Stab der äugend und der Wahrheit und sei bemüht, mit demselben den Frommen wohlzutun und die Bösen zu schrecken, den Irrenden den Weg zu weisen und den Gefallenen die Hand zu bieten! zerstreue die Hossärtigeu und erhebe die Demütigen usw." Nach geendigtem Gebete nahm aus der Hand des Kaisers das Zepter der kur-branden-lmrgtsche, den Reichsapfel der kur-pfälzische Gesandte in Empsang, um es dem Reichserb-truchsesseu zu übergeben. Hierauf zog der kur-sächsische Gesandte das auf dem Jnsignientifch liegende große Schwert Karls des Großen aus der Scheide und überreichte es dem Reichserbmarfchall; dieser aber legte das Schwert des heiligen Mauritius, das er bis dahin gehalten, auf den Jnsignientisch. Nun bekleidete der kur-braudeuburgische Gesandte, unterstützt von den Abgeordneten Nürnbergs den Kaiser mit dem königlichen Mantel oder Plnviale, worauf der Konsekrator mit dem Erzbischof von Trier die Königskrone nahm und sie dem Kaiser mit den Worten aussetzte: „Nimm hin die Reichskrone, welche dir von bischöflichen, obwohl unwürdigen Händen auf das Haupt gefetzt wird, und wisse, daß sie ausdrücklich die Herrlichkeit der Heiligung und ein Werk der Tapferkeit vorstelle, ja, daß du dadurch auch unseres geistlichen Amtes teilhaftig werdest, daß, gleichwie wir in den inneren Dingen Hirten und Leiter der Seelen sind, also auch du in äußeren Dingen ein wahrer Diener Gottes und bei aller Widerwärtigkeit ein tapferer Beschützer der Kirche Christi und des von Gott verliehenen Reiches sein sollest usw." „ „Amen.""
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