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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 547

1910 - Regensburg : Manz
Eintracht unter den großen Mächten für den Kamps gegen Napoleon. Die Bundesakte. 547 der Bastei lustwandeln. Auch die Polen hielten getreu zu Kaiser Alexanber und Napoleon fctrtb bei ihnen nicht mehr bte frühere Vertrauensseligkeit. Ebenso schlugen ihm in Dentsch-lcittb keinerlei Sympathien entgegen, obwohl der neue Znstanb manche Unzufriebenheit erweckt hatte. Merkwürbig war es, daß Napoleon nicht verschmähte, auch seinen Feind Talleyranb an sich zu ziehen. Er ließ durch Fonche den schlauen und umsichtigen Monteron an ihn senben, um ihn umzustimmen; aber dieser sah balb, daß die Ereignisse in Wien ihren unaufhaltsamen Gang nahmen. Der toieberertoachte gemeinsame Feind stärkte die Eintracht unter den großen Mächten, welche aufrichtig alle Zwistigkeiten vergaßen und nur den ernsten Zweck vor Augen hatten, die revolutionäre Militärmacht in Frankreich zu bekämpfen. Die Verabrebuugen für den Krieg, die Rüstungen aller Art, die Disposition der Heeresmassen und Truppenmärsche, die Herbeischaffung der Hilfsmittel traten in den Vorbergrnnb. Mit dem Herzog von Wellington hielten die in Wien anwefenben höchsten Militärpersonen der Mächte häufige Beratungen; die Kriegsminister kamen zusammen, die Finanzminister wnrben befragt. Bei den Österreichern genoß General Graf Rabetzky als Heerführer den höchsten Ruhm; die preußischen Anstalten fanben überall kräftige Förberer. Die Einsicht des Kriegers nnb Staatsmannes bewährte in seltenem Verein, wie früher, so auch jetzt General Freiherr von Knesebeck; Boyen, Rühle von Lilienstern, Rippentrop wirkten in ihren Kreisen mit Eifer und Erfolg. In Preußen waren die Linientruppen schnell ergänzt, die Lanbwehr unter Waffen, die Jägerscharen der Freiwilligen wieber erstanben. Preußische Truppen erschienen als die ersten schlagfertig auf dem Kampfplatze. Das größte Verbienst bavon würde einstimmig dem Kriegsminister General von Boyen zuerkannt und sein Name dem seines großen Vorgängers Scharnhorst zu Seite gestellt. Der Kongreß konnte nicht anseinanbergehen, ohne die noch schwebenben bringenben Fragen zu lösen und namentlich auch den deutschen Verhältnissen eine feste Gestalt zu geben. Darum würde die sächsische Frage ernstlich wieber vorgenommen und mit allgemeiner Zustimmung am 18. Mai enblich zum Abschlüsse gebracht. Die deutschen Angelegenheiten blieben aber auch unter den Sorgen des Augenblicks recht schwierig; ja, die Bebenken und Einsprüche, welche kaum noch Hauptsachen betrafen, suchten sich gerabe zuletzt mit solcher Starrheit geltenb zu machen, daß nur mit unsäglicher Anstrengung und Nachgiebigkeit der leitenben Mächte enblich am 8. Juut die beutsche Bnnbesakte zustanbe kam. Und auch ba noch fehlten Württemberg und Baden, die erst in der Folge unterzeichneten. Nach der Bnnbesakte tüurbe Deukschlanb ein Staatenbunb, bessert 38 Mitglteber voneinanber unabhängig sein und zur Beratung gemeinsamer Angelegenheiten ihre Gesanbten zu einem immerwährenben Bnnbestage in Frankfurt am Main senben sollten. Die Urheber selbst erklärten ihr Werk für mangelhaft, übereilt im Drange der Not und künftiger Ausbildung vorbehalten. Die Gesamtheit aller in Wien gefaßten Beschlüsse, welche Gebiets- und Verfafsungsver-änberungen betrafen, würde sobann nebst den befonberen Verträgen und Erklärungen in eine allgemeine Urfunbe zusammengefaßt und am 9. Juni als Akte des Wiener Kongresses von den Bevollmächtigten unterzeichnet. Die wichtigsten territorialen Veränberungen betrafen Preußen, das Posen, Schwebisch-Pommern und die Hälfte des Königreiches Sachsen erhielt, und Ruß-lanb, an welches der größte Teil des Herzogtums Warschau fiel. Österreich bekam die illyrischen Provinzen, bte Lombarbei, Tirol, Salzburg und bte abgetretenen Gebiete von Ober-Österreich und den Tarnopoter Kreis, dann das Festlanbsgebiet von Venebig zurück, 35*
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