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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 548

1910 - Regensburg : Manz
548 Die Kongreßakte. Einspruch des Papstes. — Schlacht bei Ligny. opferte aber dafür Belgien, West-Galizien und die Besitzungen in Schwaben. Sämtliche deutsche Staaten wurden später zum Beitritt aufgefordert. Der Bevollmächtigte Spaniens Don Gomez Labrador versagte jedoch seine Unterschrift, nachdem er die Gründe seiner Weigerung einige Tage vorher dnrch eine dem Fürsten von Metternich übergebene Note dargelegt hatte. Von den acht Mächten, die ursprünglich zusammengetreten waren, unterzeichneten demnach nur sieben und außer der von Spanien ausgesprochenen Verwahrung erhob auch noch nachdrücklichen Einspruch der Kardinal Consalvi im Namen des Papstes gegen alle Verfügungen, welche der Kongreß zum Nachteil der katholischen Kirche getroffen habe. Damit schloß der Wiener Kongreß. Die Fäden, die man hier fallen ließ, wurden später weiter gesponnen. Die verabredete Feststellung und Gewährleistung des Besitzstandes und der Verfassungsrechte wurde die Grundlage eines Staatensystems, das im Laufe der Zeit noch manche Veränderung erfahren sollte, bis es in den Jahren 1866 und 1871 einer neuen Ordnung Platz machte. Mittlerweile bewegten sich aus allen Gegenden die großen und kleinen Heeressäulen unablässig nach dem Rheine und den Niederlanden. Viele der in Wien vereinigten Fürsten, Staatsmänner und Generale waren in ihre Heimat zurückgekehrt oder dem Rufe zum Kampfe gefolgt. Auch die großen Herrscher verließen endlich Wien, um bald im Feldlager wieder zusammenzutreffen. Die Schlacht von Waterloo. Gewaltige Heeresmasfen scharten sich 1815 an Frankreichs Grenzen. In Belgien sammelte Wellington ein Heer von Engländern und Holländern. Neben ihm an der Maas nahm Blücher mit 120,000 aus Preußen und den Kleinstaaten Stellung. Vom Mittelrhein sollten 150,000 Russen unter Barclay vorrücken; Fürst Schwarzenberg traf mit 230,000 Österreichern, Bayern, Württembergern usw. am Oberrheine ein. Napoleon gedachte, sich zuerst der Preußen und Engländer durch einen raschen Angriff zu entledigen. Sie lagen der leichteren Verpflegung wegen in ihren Kantoniernngen etwas weit auseinander. Da brach Napoleon mit einem auserwählten Heere von 120,000 Mann gerade gegen die Preußen hervor. Die verschiedenen Heeresteile konnten nicht alle sogleich vereinigt werden; allein der tapfere Blücher wollte doch nicht den ganzen Feldzug mit einem Rückzug anfangen und nahm daher am 16. Juni bei Ligny die Schlacht an, obgleich er erst 80,000 Mann beisammen hatte. Von den drei Dörfern, die er besetzt hielt, war Ligny Las mittlere und wichtigste. Um diese Dörfer wurde mit der heftigsten Anstrengung gestritten, besonders um Ligny mit seinen aus Steinen gebauten Häusern und Gartenmauern. Fünf Stunden lang dauerte der Kampf um jedes Haus und jeden Garten; unaufhörlich rückten von beiden Seiten neue Haufen in das Dorf, während von den Höhen diesseits und jenseits wohl 200 Stück Geschütz hineinschmetterten. Kein Teil konnte dem andern das Dorf abgewinnen; aber von dem kleinen Preußenheere waren schon alle Abteilungen im Gefechte gewesen und kein Rückhalt mehr zu sehen. Napoleon dagegen hatte seine Garde noch zur Stelle und diese ließ er in der Dämmerung das Dorf umgehen, um den Feind im Rücken anzufallen. Der alte Blücher erkannte die Bedeutung des Augenblicks, sammelte schnell einige Reiterhaufen, stellte sich selbst an ihre Spitze und unbekümmert um sein eigenes Leben jagte er den französischen Kürassieren und Grenadieren entgegen. Aber die geringe Zahl seiner Reiter wurde zurückgeworfen und sein Pferd von einer Kugel durchbohrt. Es stürzte zu
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