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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum bis mit Maximilian I. - S. 116

1881 - Leipzig : Klinkhardt
— 116 — zu hinterlassen, und das Besitztum der fürstlichen Brüder wurde durch diese Erbschaft des Oheims wesentlich vergrößert. Es mochte nun 500 ^Meilen mit etwa 2 Mill. Einwohnern umfassen und wäre zusammen nach den Besitzungen der Habsburger der bedeutendste deutsche Staat gewesen. Aber da kam den Brüdern nach 21 jähriger gemeinsamer Regierung doch noch die Lust zur Teilung. Diese wurde 1485 auch wirklich vorgenommen. Diesmal machte der Ältere die Teile, und Albert, der Jüngere, wählte. Das Kurland und die Kurwürde behielt Ernst im voraus. Die Hauptteile waren natürlich wieder Meißen und Thüringen; das dazwischen gelegene Osterland war so zerstückelt und die Grenze so in einander geschoben, daß keiner den andern bekriegen konnte, ohne zugleich sein eigenes Gebiet zu verletzen. Die Bergwerke blieben gemeinschaftlich, ebenso wie die — Landesschulden. Ans Thüringen wurden außerdem noch 100 000 fl. bar gelegt. Dadurch glaubte Ernst diesen Teil seinem Bruder recht verlockend gemacht zu haben; wie erschrak er daher, als dieser die Meißner Hälfte wählte. Er hätte sie gar gern für sich gehabt. Doch überlebte er die Teilung nicht lange. Schon im Jahre daraus starb er infolge eines Sturzes vom Pferde und fand nun wenigstens die letzte Ruhe in Meißen — in der Domgruft. Sein Sohn und Nachfolger war Friedrich der Weise, von dem wir mehr hören werden. Herzogalbert oderalbrecht, der jüngere Bruder, war ein kriegslustiger Fürst, der deshalb den Beinamen des Beherzten erhielt. Seine Gemahlin Zedena oder Sidonie, war die Tochter des Böhmenkönigs, Georg Podiebrad. Dieser, ein hussitenfrenndlicher Edelmann, war von den Böhmen nach Sigismunds Tode, der keine männlichen Nachkommen hinterließ, gewählt worden. Als nun auch Georg Podiebrad ohne Sohn starb, so suchte Herzog Albrecht von Sachsen, als Schwiegersohn des Verstorbenen, die böhmische Krone zu gewinnen. Doch war sein Bemühen vergebens. Die Böhmen wählten Wladislaus von Polen, der später auch König von Ungarn wurde. Herzog Albrecht zeichnete sich durch große Ergebenheit gegen das Haus Österreich aus und zog mehrfach für die Kaiser Friedrich Iii. und Maximilian I. das Schwert. Bei seinem Tode 1500 traf er die Bestimmung, daß das albertinische Sachsen fortan ungeteilt bleiben und immer von dem Ältesten des Hauses geerbt werden solle. So bekam es denn jetzt Georg, der ursprünglich zum geistlichen Stande erzogen war, während sein Bruder, Heinrich der Fromme, nur die Ämter Freiberg und Wolkenstein, sowie jährlich 12 000 fl. erhielt. Georg führt den Beinamen des Bärtigen, weil er nach dem Tode feiner tiefbetrauerten Gemahlin das Gelübde that, sich niemals wieder den Bart abnehmen zu lassen. Wir werden auch von diesen beiden Fürsten später in der Geschichte der Reformation hören. Von Ernst und Albert stammen die ernestinische und albertinische Linie des sächsischen Regentenhauses. Zur schriftlichen Darstellung: 1. Wie stand es im 15. Jahrhundert mit den Steuern? 2. Erzähle etwas vom Schneeberger Silberbergbau (Entdeckung — Reichtum — Folgen). 3. Wie entstanden die sächsischen Regentenfamilien? 4. Was bestimmte Herzog Albert über seine Hinterlassenschaft?
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