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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 1

1882 - Leipzig : Klinkhardt
1. Martin iutljrc (Ms 1517). Das Evangelium Jesu Christi war im Lause der Zeit vielfach durch Irrlehren verderbt worden. (Kurze Wiederholung nach Cnrs. 1, Section 31.) Schon oft hatten gotterleuchtete Männer gegen die kirchlichen Irrlehren und Mißbrauche gepredigt, aber es war dadurch im allgemeinen nicht besser geworden. Nur wenige ihrer Zuhörer hatten gewagt, sich offen zu der reinen Wahrheit zu bekennen, denn Verfolgung und Gefängnis, ja sogar der Tod wartete der sogenannten „Ketzer". So standen die Verkündiger der reinen Wahrheit allein, und — es blieb beim alten. Aber im Anfange des 16. Jahrhunderts trat ein Mann auf, dem Gott besondere Gaben verliehen hatte, dm Kampf für das Evangelium aufs neue zu beginnen und siegreich auszuführen. Dieser Mann war Martin Luther. Martin Luther, der Sohn einer frommen Bergmannsfamilie, wurde den 10. November 1483 in Eisleben geboren. Es war das die Hauptstadt der Grafschaft Mansfeld, die durch ihren Silberreichtum bekannt war und noch ist. Noch jetzt kommen vielfach Thalerstücke vor mit der Umschrift: Segen des Mansfelder Bergbaues. — Schon in einem Alter von 3 Jahren wurde der kleine Luther in die Schule gebracht und der Lehrer gebeten, ihn ja recht streng zu halten. Bald sah man, daß Gott dem Knaben herrliche Geistesgaben verliehen, so daß sich der Vater entschloß, ihn die Rechtsgelehrsamkeit studieren zu lassen. Rechtsgelehrte konnten zu den höchsten Ehrenstellen steigen, ja fürstliche Ratgeber und Richter werden. Da damals fast alle Bücher in der lateinischen Sprache geschrieben waren, so mußte ein Gelehrter vor allen Dingen diese Sprache gründlich lernen. Eine Schule, wo dies geschah, hieß eine „Lateinische Schule". Der 14jährige Luther kam zuerst auf die lateinische Schule zu Magdeburg, ein Jahr später aber auf die zu Eifeuach, das am Fuße der Wartburg liegt. Hier verdiente er sich anfangs seinen Unterhalt kümmerlich durch Singen vor den Thüren der Leute. Aber bald nahm ihn die fromme Witwe Cotta in ihr Haus und sorgte für ihn aufs beste. 18 Jahre alt, bezog er die Hochschule in Erfurt, wo er also, nach seines Vaters Willen, die Rechtsgelehrsamkeit studierte. Aber Gott hatte ihn zu anderem bestimmt. Auf einem Spaziergange wurde fein Freund Alexius an seiner Seite vom Blitze getötet. Das erfüllte das Gemüt des Jünglings mit Schrecken und schweren Sorgen. „Wenn Gott nun mich so schnell abforderte, würde ich zur Rechenschaft bereit sein? Würde ich selig werden?" so fragte er sich. — F- Engelmann, 80 Lektionen a. d. deutsch. Geschichte. Ii. i
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