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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 21

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 21 — liebsten nach Italien, um in den dort vorhandenen reichen Kunstsammlungen sich auszubilden. Auch in vielen deutschen Städten, z. B. in Dresden in der königlichen Gemäldegalerie, giebt es herrliche Werke der Malerei, im Antiken-kabinet Darstellungen von menschlichen Körpern in Marmor oder wenigstens Nachbildungen von den schönsten Werken der alten Künstler. Auch auf Deutschland blieb dieses neue Leben nicht ohne Einfluß. Schon im 16. Jahrhunderte gab es manchen vortrefflichen Künstler. Wir merken uns zunächst den Maler Lukas Cranach. Ihm verdanken wir die Bilder der Reformatoren und der sächsischen Fürsten seiner Zeit. Daß wir wissen, wie Luther und Melanchthon, Friedrich der Weise und die anderen Beschützer der evangelischen Lehre ausgesehen haben, das verdanken wir niemand anders, als dem wackern Meister Lukas, der eigentlich Sünder hieß. Ernannte sich aber nach seinem Geburtsorte im Fichtelgebirge Cranach. Friedrich der Weise lernte ihn in Bamberg kennen und machte ihn zu seinem Hofmaler. Als er eine Reise nach Palästina unternahm, begleitete ihn Cranach und malte alle Gegenden ab, durch die sie kamen?) Wegen seines edlen Charakters und hohen Ansehens wählten ihn die Wittenberger zum Bürgermeister. Mit Luther war er innig befreundet. Er malte nicht nur ihn, sondern auch seine Frau (wie hieß sie doch?), die Kinder, seinen Vater, die Mutter und war tief erschüttert über den Tod des teuren Mannes. Als im folgenden Jahre der Kurfürst in die Gefangenschaft geriet, rief er für diesen des Kaisers Gnade an. Als dies vergeblich war, bat er sich's als eine Gunst von Karl V. aus, seinen Landesherrn begleiten und ihm in seinem Gefängnis Gesellschaft leisten zu dürfen. Der Kaiser, den er als Kind auch gemalt hatte, gewährte die Bitte. Bereits ein Jahr nach der Rückkehr, also 1553, starb er in Weimar im 81. Lebensjahre. Wann war er also geboren? (Wer starb auch 1553?) Von nicht geringerer Berühmtheit war Albrecht Dürer, der Sohn eines Nürnberger Goldschmieds. In allen darstellenden Künsten hatte er es zur Meisterschaft gebracht. Besonders auch verdanken wir ihm vortreffliche Holzschnitte. In Italien und in den Niederlanden hatte er bei den besten Meistern gelernt und schmückte nun durch seine Kunst Kirchen und Paläste. Manches Buch wurde durch seine in Holz geschnittenen Bilder verständlicher und eindringlicher. Wir werden seine Werke um so höher schätzen, wenn wir erfahren, daß er von Nahrungssorgen und häuslichem Kummer oft niedergedrückt war. Letzteren bereitete ihm besonders seine zänkische, unfreundliche Frau. Dürer starb 1528. Als dritten im Bunde merken wir uns noch Hans Holbein den Jüngeren, in Augsburg geboren und 1543 in London gestorben. Ein eigentümliches Werk dieses Künstlers sind seine Totentänze. In einer Reihe von Bildern wird dargestellt, wie der Tod, der als schauerliches Knochengerippe erscheint, alle Geschlechter und Alter mit sich fortreißt. In langem Zuge schreiten sie hinter ihm her, dem entsetzlichen Führer, der Kai- >) Es wird freilich bezweifelt, daß Cranach wirklich in Palästina gewesen ist, da er nie davon sprach.
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