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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 28

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 28 — 11. Gm» Am M Wmkhrm. Als das Restitutionsedikt erschien, war Wallenstein nicht mehr Führer des kaiserlichen Heeres. Sein Hochmut und die Zuchtlosigkeit seiner Scharen hatten den Kaiser bewogen, ihn abzusetzen. Scheinbar ruhig hatte der Gefürchtete den kaiserlichen Befehl empfangen und sich aus seine böhmischen Besitzungen begeben. Dort wollte er die Zeit abwarten, wo man ihn wieder brauchen würde. Er sah voraus, daß das bald geschehen werde. Wir haben gehört, daß um diese Zeit der Schwedenkönig Gustav Adolf auf dem Kampfplatze erschien. Er verließ sein Vaterland, um sich der bedrängten Protestanten anzunehmen. Zugleich wollte er aber auch Schweden vergrößern. Mit einem kleinen, jedoch vortrefflich gerüsteten Heere landete er den 24. Juni 1630 an der pommerschen Küste. (Was für ein Jubiläum konnten am folgenden Tage er und alle Protestanten feiern? — Übergabe der Augsburgischeu Konfession). Welch ein Unterschied zwischen den Schweden und den wilden Wallensteinern. Täglich zweimal, morgens und abends, versammelte der König sein Heer zum Gebet; Plünderung, Mißhandlung der Einwohner, Trunk, Spiel und Fluchen waren streng verboten und wurden hart, selbst mit dem Tode, bestraft. In allem ging der König selbst mit dem besten Beispiele voran. Kein Wunder, daß ihm das Volk als einem von Gott gesandten Retter entgegen jauchzte. Aber nicht mit gleicher Gesinnung empfingen ihn die Fürsten. Der Herzog von Pommern zwar hatte ihm sein aufgesogenes Land sofort übergeben, aber die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen nahmen eine geradezu feindselige Haltung an. Sie gewährten ihm weder den Durchzug durch ihre Länder, noch leisteten sie ihm die verlangte Hilfe. Sie nahmen eine neutrale Stellung ein, d. H. sie wollten weder dem einen noch dem andern helfen. Daß dies thöricht und ihnen selbst schädlich war, werden wir sogleich sehen. Mit höchster Tapferkeit hatte sich bis jetzt Magdeburg gegen Tilly gehalten. Hoffte man doch baldige Hilfe von Gustav Adolf. Aber dieser mußte, um nach Magdeburg zu gelangen, durch brandenburgische und sächische Länder. Und wir haben eben gehört, wie die Regenten derselben ihn daran hinderten. Wohl wurde viel hin und her verhandelt, aber dabei verstrich die Zeit, und — Magdeburg fiel. Nach wiederholten Stürmen wurde es durch Tilly und Pappenheim erobert, ausgeplündert und durch eine Feuersbrunst vernichtet. Solches geschah am 10. Mai 1631. Gewiß hatte Tilly Recht, wenn er dem Kaiser schrieb, daß feit der Zerstörung Jerusalems (wenn war die?) fein ähnlicher Sieg erfochten worden fei.1) Nach diesem furchbaren Ereignisse brach Tilly fofort nach Sachsen auf, um den Kurfürsten (Johann Georg I.) für feine Haltung zu bestrafen. Als deutscher Reichsfürst war dieser ja verpflichtet gewesen, dem Kaiser Hilfe zu leisten, hatte aber vorgezogen, in Unthätigkeit zuzuschauen. Nun Oberstufe, S. 151.
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