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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 36

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 36 — der Kommandant von Wien, Rüdiger von Stahremberg, aber wie lange konnte er sich gegen die Übermacht halten? Von Juli bis September hatte Wien heldenmütig widerstanden. Gewaltig zusammengeschmolzen war die Zahl der Verteidiger. Da endlich nahte die Hilfe. Herzog Karl von Lothringen, König Johann Sobiesky von Polen, Kurfürst Johann Georg Iii. von Sachsen und andere Reichsfürsten hatten ein Heer zusammengebracht. Zwar bestand es nur aus 40 000 Mann, aber, von Heldenmut beseelt, stürzte es sich auf die Feinde. Bald wurden diese in die Flucht geschlagen. Eine unermeßliche Beute fiel in die Hände der Sieger. Nun kehrte Kaiser Leopold aus Linz zurück, und in feierlichem Gottesdienste dankte man dem Herrn der Heerscharen für die Wendung des drohenden Unheils. So wurde Wien gerettet. Viel hätte ich euch noch zu erzählen von den Kriegsleiden, die unser Vaterland durch Ludwigs Xiv. Eroberungssucht zu erdulden hatte, von Brand, Mord und schändlichem Treubruch. Besonders die Pfalz (mit den Städten Heidelberg, Worms und Speyer u. a.) weiß von diesen Schrecken ein Trauerlied zu singen. Aber es sei hier genug. Deutschland steht jetzt stärker da, als in jenen schlimmen Zeiten. Möge es immer einig sein, dann wird es auch stark sein! Zur schriftlichen Darstellung: 1. Was war stets das Ziel Ludwig Xiv? 2. Was that Ludwig Xiv., um seinen Besitz im Elsaß abzurunden und zu erweitern? 3. Welche Bedeutung hat der 30. September für Straßburg? 4. Erzähle die Belagerung und Errettung Wiens. 14. Jrifdtuj Wilhelm, to Größe Kiirsitrjl. Wie mochte es nur möglich sein, daß Ludwig Xiv. seine hinterlistigen Pläne gegen unser Vaterland so leicht ausführen konnte? Wie konnte er nur wagen, überhaupt dergleichen zu beginnen? — Er wußte recht wohl, was er that. Ihr wißt, ein Reich, das mit sich selbst uneins wird, kann nicht bestehen. Deutschland war ein solches Reich. Jeder der zahlreichen Reichsstände, also die Kurfürsten, Herzöge, Grafen, Bischöfe, Städte strebte nach Unabhängigkeit. Der Gehorsam gegen den Kaiser fiel ihnen sehr schwer. Zu diesem Ungehorsam kam nun seit der Reformation noch der Religionsstreit. Deutschland schied sich nach den Glaubensbekenntnissen in 2 große Heerlager: hier Katholiken, dort Protestanten. In Frankreich dagegen war es Ludwig Xiv. gelungen, die Königsmacht über jede andere zu erheben und sich zum unumschränkten Herrn zu machen. Dazu war Frankreich in der Hauptsache katholisch, und die Reformierten mußten sich unterwerfen. — Also auf deutscher Seite Ungehorsam und Uneinigkeit, auf französischer Seite dagegen uneingeschränkte Macht in der Hand eines einzelnen, dem alle gehorchen mußten.
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