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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 57

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 57 — 21. Der 1. mb 2. Wewe Krieg. In demselben Jahre wie Friedrich Wilhelm I. (1740) starb auch der deutsche Kaiser Karl Vi. Ausgezeichnet hatte er sich allein durch seine Vorsorge für seine einzige Tochter Maria Theresia. Er sah nämlich voraus, daß man nach seinem Tode ihr die österreichischen Länder streitig machen werde. Um sie nun sicher zu stellen, schloß er einen Erbvertrag, den er allen europäischen Regenten zur Unterschrift vorlegte. Hauptsächlich um 2 Punkte war es ihm zu thun: 1. die österreichischen Länder sollten ungeteilt bleiben, 2. wenn der Mannsstamm der Habsburger ausstürbe, sollte die weibliche Nachkommenschaft zur Regierung kommen. — Die europäischen Staaten gaben ihre Genehmigung zu diesem Vertrage, unterschrieben ihn, und zufrieden — schloß Karl Vi. die Augen. — Aber wir werden sogleich sehen, wie wenig Sicherheit solche Verträge und Zusicherungen gewähren. Kaum war der letzte männliche Habsburger in der Kaisergruft zu Wien zur Ruhe gebracht, als verschiedene Ansprüche an das österreichische Erbe laut wurden. Kurfürst Karl Albert von Bayern wollte nicht weniger als Österreich, Böhmen und Ungarn haben; der Kurfürst von Sachsen und König von Polen August Iii. machte Ansprüche auf Mähren, und Friedrich Ii. forderte die ihm vorenthaltenen schlesischen Herzogtümer Jägerndors, Liegnitz, Brieg und Wohlan, die die Brandenburger längst geerbt hatten. Er war übrigens der einzige, der den Erbvertrag mit Karl Vi. nicht mit unterschrieben hatte, da er damals noch nicht regierte. Es entstand nun ein Krieg, den man den Österreichischen Erbfolgekrieg nennt. Er dauerte von 1740—1748. Der erste, der aus dem Kampfplatze erschien, war Friedrich Ii. In Rheinsberg schon, wo er fleißig Geschichte studiert hatte, war iu ihm das Verlangen entstanden, nicht blos König zu heißen, sondern auch einen Staat zu schaffen, der wert sei, „Königreich Preußen" genannt zu werden. Die großen Männer des Altertums waren seine Vorbilder. Sein Großvater (wie hieß er?) hatte König heißen wollen, Friedrich Ii. aber wollte es wirklich sein. Ehe sich die Österreicher von ihrem Erstaunen über sein Einrücken erholt hatten, war Schlesien schon besetzt. Die Kriege, die er nun um den Besitz dieses Landes führte, werden die Schlesischen Kriege genannt; sie sind nur Teile von dem allgemeinen Österreichischen Erbsolgekriege. Friedrich war wohl selbst beim Heere, aber die Kriegführung überließ er seinen geprüften Feldherren, den Generälen Schwerin und Fürst Leopold von Dessau (wie wurde dieser gewöhnlich genannt?) Er selbst wollte nur lernen. Iu der Schlacht bei Mollwitz wurden die Österreicher geschlagen und Friedrich ü. blieb im Besitze von Schlesien. Bald nach seinem Siege rückten denn nun auch die Bayern gegen Österreich vor. Sie hatten einen Bundesgenossen an Frankreich. Stets hatte dieses den Zweck gehabt, Österreich zu schwächen und dadurch Deutschland von sich abhängig zu machen. Darum hatten sie ja auch
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