Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 61

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 61 — werden wir bald sehen. So war denn zu Friedrichs Feinden nun auch das deutsche Reich hinzugekommen. Im Jahre 1757 rückte Friedrich nach Böhmen und vereinigte seine Truppen am 6. Mai vor Prag. Bei der Erstürmung der Höhen fielen die Preußen scharenweise und fingen an zu wanken. Da ergriff der 73jährige Feldmarschall Schwerin selbst die Fahne und ging voran, aber von Kartätschenkugeln niedergestreckt, hauchte er seine Heldenseele aus. General Mantenffel nahm nun die Fahne aus und führte die Krieger weiter. Auch andere Führer waren Muster der Tapferkeit. Endlich war der Sieg errungen. Aber teuer kam er zu stehen. Gegen 17 000 Preußen lagen tot oder verwundet auf dem Schlachtfelde. Doch auch die Österreicher hatten große Verluste. Ein Heer von 40 000 Mann zog sich in die Festung Prag, welche nun von den Preußen belagert wurde. Aber auf diesen glänzenden Sieg folgte im nächsten Monate eine desto empfindlichere Niederlage. Es war bei Kollin. (Immer Karte!) Anfänglich waren die Preußen siegreich, und der österreichische Feldmarschall Dann hatte schon den Befehl zum Rückzüge gegeben, indem er einen Zettel bei den Obersten der Regimenter herumgehen ließ. Aber da entstand plötzlich in der preußischen Schlachtordnung ein Lücke. Ein sächsischer Reiteroberst, der das bemerkte, gab den Zettel nicht weiter und stürmte in die Lücke. Bald waren die Preußen auseinander getrieben, die Schlacht war verloren, und Friedrich mußte die Belagerung von Prag ausheben. — Das war ein harter Schlag. Dazu kommt kein Unglück allein. Zu gleicher Zeit mit der Niederlage von Kollin brachen 100 000 Franzosen von Westen her ein. Sie wollten sich in Thüringen mit der „eilenden" Reichsarmee vereinigen. Bon Osten her rückten 100 000 Russen in Preußen ein. Im August brach Friedrich nach der Saale auf, um zunächst die Franzosen zu vertreiben. Diese hatten sich indes mit den Reichstruppen vereinigt und wollten nun in aller Ruhe ihre Winterquartiere in Sachsen nehmen. Das aber mußte er verhindern, denn Sachsen war seine beste Hilfsquelle. Da kam es denn am 5. November zur Schlacht bei Roßbachs, in der 26 000 Preußen gegen 63000 Franzosen und Reichstruppen standen. Sie wurde ohne alle Mühe glänzend von Friedrich gewonnen; das Reichsheer und die Franzosen liefen davon und bewiesen, daß solche Gegner dem großen Könige nicht gefährlich waren. Der kecke Reitergeneral Seidlitz hatte sich besonders hervorgethan. Überall wurde der Name des Preußenkönigs mit freudigem Jubel genannt; die Reichsarmee brauchte für Äpott nicht zu sorgen, man taufte sie um in „Reißausarmee" und nebst anderen Spottliedern sang man ihr nach: Und wenn der Große Friedrich kommt Und klopft nur auf die Hosen, So läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen. 2) Oberstufe, S. 159.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer