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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 62

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 62 — Doch noch durfte der große König sich seines Sieges nicht allzusehr freuen. Denn unterdessen hatte er in Schlesien so große Einbußen gehabt, daß es verloren schien. Doch Friedrich beschloß, sich noch in diesem Jahre dort wieder festzusetzen. In 12. Tagen marschierte er von Leipzig bis an die Oder. Der Feind stand bei Breslau. Er war den Preußen um das Dreifache überlegen. Doch Friedrich wußte seine Offiziere an ihrer Ehre zu fassen. „Wer sich fürchtet", redete er sie an, „kann noch heute feinen Abschied erhalten." Niemand meldete sich. „Ich war im voraus überzeugt, daß keiner mich verlassen würde", sagte er, „und so hoffe ich denn auf einen gewissen Sieg. Leben Sie wohl; in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." Diese Rede wirkte Wunder. In 4 Stunden war der überlegene Feind geschlagen und zwar am 5. Dezember bei Leuthen, einem Dorfe bei Breslau. Freilich hatte mancher Brave sein Leben lassen müssen, und die Sterne glänzten herab aus das mit Toten bedeckte Schlachtfeld. In tiefer Stille lagerte das Heer. Da fing ein Soldat für sich zu singen an: „Nun danket alle Gott!" Sein Nachbar singt mit, die Feldmusik stimmt ein, und bald erschallt von 20000 Männerstimmen der Lobgesang zum nächtlichen Himmel empor. Nie ist wohl das Lied mit mehr Andacht gesungen worden. (Von wem ist es?) — Durch diese glänzende Waffenthat gewann Friedrich Schlesien wieder, aber auch eine Menge Freunde. Man gönnte ihm den Sieg und sang die Spottlieder mit, die auf feine Feinde gedichtet wurden. Im Jahre 1758 siegte Friedrich bei Zorndorf, in der Nähe von Küstrin, über die Russen. Nach diesem Siege zog er sich nach Sachsen. Hier wurde sein Bruder Heinrich von den Österreichern hart bedrängt. Aber die erwartete Hilfe konnte er ihm nicht gewähren, da er jetzt selbst eine der schwersten Niederlagen erlitt, die ihm überhaupt in diesem Kriege widerfuhren. In der Nacht des 14. Oktober wurde er nämlich von den Österreichern in dem offenen Feldlager beim Dorfe Hochkirch (bei Bautzen) überfallen, verlor mehrere treffliche Heerführer, 9000 Soldaten und über 160 Kanonen. Nur Fassung und Besonnenheit verlor er nicht. Der Rückzug des geschlagenen Heeres ging in solcher Ordnung vor sich, daß Daun ihn nicht zu stören wagte und mißmutig nach Böhmen abzog. Zur schriftlichen Darstellung: 1. Wer war gegen Friedrich Ii. und wer mit ihm verbündet? 2. Erzähle den Überfall Sachsens. 3. Welche Siege erkämpfte Friedrich 1757 und 1758? 4. Welche Niederlagen erlitt er?
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