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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 99

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 99 — Wir aber feiern seitdem alljährlich den 2. September als Nationalfesttag. — Zur schriftlichen Darstellung: 1. Erzähle die letzte Veranlassung zum deutsch-französischen Kriege. 2. Wie war das deutsche und französische Heer eingeteilt und ausgestellt? 3. Welches waren die Waffenthaten bis zum 2. September 1870? 4. Welche Folgen hatte die Kapitulation von Sedan? 35. Arwimg. — Kaiser Wilhelm I. Nach der Gefangennahme Napoleons hofften wohl viele, daß nun balb Friebe fein werbe. Uns Deutschen wär's gewiß recht gewesen, aber ehe wir heim gehen konnten, mußten wir gesichert fein gegen ähnliche frevelhafte Herausforberung. Die Grenzen Frankreichs mußten weiter zurückgelegt werben und die Festungen, die uns bebrohten, Straßburg und Metz, mußten in unsere Hänbe kommen. Waren sie ja ohnehin beutfch gewesen. (Wie waren sie verloren gegangen?) — Da aber die republikanische Regierung „keinen Stein" einer Festung abtreten wollte, so rückten die Deutschen vor Paris und belagerten es. Freilich eine Stadt von 2 Millionen Einwohnern, die 8 Stnnben im Umfange hat und von 15 kleineren Festungen (Forts — Fors) umgeben ist, nur einzuschließen, ersorbert ungeheuer viel Soldaten und Geschütze. Und biefe mußten zum Teil erst aus weiter Feme herbeigeschafft werben. Darum war die Belagerung von Paris eine Gebulb-probe für unsere Heere. Währenb biefe vor Paris auf der Wacht liegen und manchmal die einen Ausfall wagenben Franzosen mit blutigen Köpfen hineintreiben in ihre Mauern, sehen wir uns auf dem Kriegsschauplätze ein wenig weiter um. Bor allem lenkten Straßburg und Metz die Aufmerksamkeit auf sich. Ersteres war schon seit Anfang August eingeschlossen, und die Beschießung hatte bereits so großen Schaben angerichtet, daß man enblich zum Sturm schreiten konnte. Da zeigte sich am 27. September am Münsterturme die weiße Fahne, das Zeichen der Übergabe. Es war ein eigentümliches Zusammentreffen, daß das berfelbe Tag war, an welchem einst vor 189 Jahren Ludwig Xiv. in die geraubte Stadt eingezogen war. So lange war sie französisch gewesen. Nun würde sie wieber beutfch und soll's, will's Gott, bleiben. — Und abermals nach einem Monat, den 27. Oktober, öffneten sich die Thore von Metz. Bazaine hatte vergeblich versucht, den eisernen Gürtel Zu sprengen, den die Belagerer um die noch nie eroberte Festung gelegt hatten. Enblich hatte der Hunger jeben weiteren Wiberstanb gebrochen. 173 000 Mann, barunter 3 Marfchälle und 6000 Offiziere, würden Kriegsgefangene. Nach ihrem Abgang nach Deutschland, weilten 300 000 französische Kriegsgefangene in Deutschland, was nicht ganz unbebenklich war. Nun konnten die Belagerungstruppen auf andern Punkten des Kriegsschauplatzes verwenbet werben. Und dazu gabs Gelegenheit genug. Denn 7*
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