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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 111

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 111 — tete die Bergakademie in Freiberg, wo höhere Bergbeamten gebildet werden, und förderte die Schafzucht. 18 Jahre alt, übernahm 1768 Friedrich Augustin, die Regierung. Der Grundzug seines Wesens war Ordnungsliebe, Gewissenhaftigkeit und strenge Gerechtigkeit. Deshalb hat man ihm auch den Beinamen „des Gerechten" gegeben. Er bemühete sich redlich, die Landesschulden zu bezahlen und dem Lande neue Quellen der Wohlfahrt zu eröffnen. Die polnische Krone lehnte er ab. Um das Forstwesen machte er sich besonders verdient. Es entstand die Forstakademie zu Tharaud, auf welcher Forstbeamte und Landwirte eine höhere Ausbildung erhalten. Er gründete die Tierarzneischule in Dresden, unterstützte die Einführung von Spinnmaschinen, errichtete eine Brandtasse zur Beihilfe bei Brandschäden, er befahl die Impfnng der Schutzblattern n. s.w. — Je besseren Unterricht der Mensch erhält, desto leichter wird ihm sein Fortkommen. Das erkannte Friedrich August und sorgte deshalb sür die Verbesserung des Schulwesens und zwar dadurch, daß er in Dresden das erste Lehrerseminar (1785) errichten ließ, eine Anstalt, auf welcher junge Leute, Seminaristen genannt, für den Lehrerberuf gebildet werden. Es entstanden Anstalten für Geisteskranke und Gebrechliche; auch der Waisen und Taubstummen nahm er sich an. Seine Gerechtigkeit bewies er, indem er die Tortur oder die Folter abschaffte. Wer angeklagt war und nicht gestand, der wurde vordem durch allerlei Werkzeuge (Folter) fo lange gemartert, bis er sich schuldig bekannte. Das war eine Ungerechtigkeit und Grausamkeit, da sie den Unschuldigen ebenso traf als den Schuldigen. Friedrich August schaffte sie bereits 1771 ab. Wie sich Friedrich August zu Napoleon stellte und welches deshalb sein Schicksal war,, haben wir bereits gehört. §ter wollen wir uns nur daran erinnern, daß Sachsen von Napoleon 1806 zum Königreich erhoben wurde und Friedrich August als König nunmehr der Erste genannt wird. Nach seiner Rückkehr aus der Gesangenschast (wann?) regierte er noch 12 Jahre und^ feierte 1818 das 50 jährige Regierungsjubiläum. Er starb 1827 am o. Mai, genau 6 Jahre nach dem, welchem er die gelobte Treue nicht hatte brechen wollen. (Wer war's?) Ihm folgte sein Bruder Anton der Gütige, damals bereits ein Gras von 72 Jahren. Seinen Beinamen hat er sür seine Menschenfreundlichkeit erhalten. Im Jahre 1830 entstand in Frankreich abermals eine Revolution. (Was ist das?) — Die Franzosen Vertrieben ihren König Karl X., den Brnder Ludwig Xviii., der 1824 gestorben war. Sie verlangten alle Rechte und Freiheiten zurück, die ihnen genommen worden waren und reizten dadurch die Nachbarstaaten. Auch in Sachsen kam es zu Unruhen, und das Verlangen nach mehrfachen Verbesserungen und Frei-heiten wurde laut. König Anton, bereits 75 Jahre alt, nahm seinen Neffen, den Prinzen Friedrich August, zum Mitregenten an, und dieser in Gemeinschaft mit dem vortrefflichen Minister Bernhard v. Lindenan entwarf die Grundzüge einer Verfassung oder Konstitution. Darunter versteht man ein Übereinkommen, einen Vertrag zwischen dem Könige und
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