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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 6

1898 - Breslau : Goerlich
ein Raum zur Aufbewahrung der Feldfrüchte". Hier saß auch im Winter die Hausfrau mit den Mägden, spinnend und webend. Die innere Einrichtung des Hauses war sehr einfach. Im Hintergründe stand der große Herd. Über dem Feuer hing ein großer Kessel an einem Seile. Der Rauch zog durch eine Öffnung am Dache ab, die im Sommer und bei gutem Wetter offen blieb. Bei Regen und im Winter aber wurde sie durch eine Klappe geschlossen. Dann blieb der Rauch im Hanse. Der Fußboden bestand aus festgestampftem Lehm, eine Stubendecke war nicht vorhanden, so daß man bis hinauf zum Dache sah. Fenster gab es nicht, das Tageslicht konnte vielmehr nur durch die Dachluke einbringen; daher war es meist dunkel im Raume. Nahe dem Herbe war der Hochsitz, den der Hausherr ober ein geehrter Gast einnahm. Ringsum stauben an den Wäuben hölzerne Bänke, vor denen sich roh gezimmerte Tische befanden. In den Häusern der Fürsten standen wohl auch goldene Gefäße oder Schalen römischen Ursprungs als Schmuck umher. c) „Gerade die Tapfersten und Kriegslustigsten kümmern sich um nichts. Die Sorge um Hans und Acker überlassen sie den Frauen, den Greisen und Schwächsten in der Familie." (Tacitus.) Dieselbe Geringschätzung der Arbeit finden wir bei den Griechen und Römern; erst das Christentum hat der Arbeit einen sittlichen Wert verliehen, indem sie als Erfüllung einer Pflicht betrachtet ward! — Auch in späterer Zeit, als wenigstens den Familienhäuptern ein Sondereigentum an der Felbmark zugestanben würde, wurde der Ackerbau nur oberflächlich betrieben. Nicht Grund und Boden, sondern die Herden von Rindern, Schafen und Schweinen bildeten die Grunblage des Reichtums. Sie weibeteu auf der Trist, die Schweine auch im Walbe, welcher der ganzen Gemeinbe gehörte. Daher bestanb die Nahrung der Deutschen überwiegenb aus Fleisch, Käse und Milch, daneben aus Haferbrei und den saueren Holzäpfeln der wilben Obstbäume. Der Honig der Walbbienen würde eifrig gesammelt. Das würzenbe Salz würde aus den Salzquellen in Mittelbeutschlanb gewonnen, inbem die Soole über brennenbe Holzscheite gegossen würde, woburch die Wasserteile verbampften. — Der Hon bei hatte bereits Eingang gefunben. Vom Rhein nach der Elbe, von der Oftfeeküste an der Weichsel und Oder entlang nach der Donau führten Hondelswege, auf denen römische Händler Wein, Schmuckworen und schöne Kleider brachten, während die Deutschen ihnen dafür Bernstein und Pelze lieferten. Geld war nur den an der Römergrenze wohnenden Völkerschaften Bekannt, während bei den anderen Stämmen Ware gegen Ware ausgetauscht wurde (Tauschhandel). 2. Das Leben tict: Germanen. 1. Gesellschaftliches Hzkzvi. a) Das ganze Volk schied sich in Freie und Unfreie; unter den Freien gab es wieder Adlige, Freie und Freigelassene. Die Adligen hatten keine Vorrechte, waren aber hochgeachtet. Aus ihnen gingen die Könige, Fürsten und Herzoge hervor. Tie Freien bildeten die große Masse des Volkes. Nur die Adligen und Freien dursten Waffen tragen und in den Volksversammlungen über die Staatsangelegenheiten entscheiden. Sie waren an dem langen Haupthaare kenntlich. Die Freigelassenen waren persönlich frei, mußten aber von ihrem Grundstücke Abgaben zahlen und mancherlei Dienste leisten. Sie dursten auch an den Volksversammlungen nicht teilnehmen.
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