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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 12

1898 - Breslau : Goerlich
— 12 — überlassen und nicht aus blinder Gier nach etwaigen Schätzen die Fundstttcke zu zerstören.) — Die Prophezeiung vom Zusammenbruch der Götterwelt und der Schöpfung einer neuen Welt ohne Leid und Sünde ist gewissermaßen eine Vorahnung des Christentums. Ein hoher sittlicher Ernst kennzeichnete die Religion der Germanen; das Volk war fromm und gläubig, und das ganze Leben wurde mit religiösen Gebräuchen und Handlungen umwoben. 4. Von der Gastfreundschaft der Germanen berichten die römischen Schriftsteller: „Gäste zu verletzen, halten sie nicht für recht. Wer aus irgend einem Grunde zu ihnen gekommen ist, den schützen sie vor Beleidigungen und halten ihn für unverletzlich. Einem solchen stehen alle Häuser offen, und der Lebensunterhalt wird mit ihm geteilt". (Cäsar.) „Irgend einem Menschen den Eintritt ins Haus zu wehren, gilt als Gottlosigkeit. Jeder nimmt einen solchen mit Gastmählern aus, welche nach Vermögen wohl ausgerüstet sind. Ist der Vorrat ausgezehrt, so weist der, welcher soeben der Wirt war, den Gast zu einem andern gastlichen Hause und Begleitet ihn; ungeladen treten sie in das nächste Haus. Das verschlägt nicht: freundlich werden sie ausgenommen. Zwischen einem Bekannten und einem Unbekannten macht, was das Gastrecht betrifft, niemand einen Unterschied. Dem Scheidenden zu gewähren, was er fordert, ist Sitte,.und die Gegenforderung geschieht mit gleicher Unbefangenheit. Das Band zwischen Gastfreunden ist freundliches Wohlwollen." (Tacitus.) Die Gastfreundschaft ist übrigens eine Tugend, welche die meisten auf einer niedrigen Bildungsstufe stehenden Volker üben. Ebenso ist die Tapferkeit im Kriege den meisten Völkern eigen; die Freiheit wurde von den meisten Naturvölkern hoch geschätzt und tapfer verteidigt. Dagegen find die Achtung vor den Frauen, die Treue gegen den Herrscher, gegen den Freund und gegen sich selbst, endlich auch die Tiefe der Empfindung (Gemüt) echt deutsche Tugenden, die wir treu wahren sollen. Ebenso ist die Freude an üppigen Gelagen, am vielen Trinken und am Glücksspiel leider noch jetzt in unserem Volke weit verbreitet. Gegen diese Nationalfehler müssen wir kämpfen; denn sie sind unsittlich und schaden dem einzelnen wie dem ganzen Volke. Anwendung. Beschreibe: Ein germanisches Gehöst vor der Völkerwanderung. (Bild S. 3.) Ter Tag eines freien Germanen. Ein germanisches Heer und eine Schlacht. Vergleiche: Wohnung, Kleidung und Lebensweise unserer Vorfahren mit der unseren! (Welche Vorteile und welche Nachteile hat uns die höhere Bildung gebracht?) — Was erinnert an den Götterglauben unserer Vorfahren? Worin können unsere Vorfahren uns auch Vorbilder sein? Welche Segnungen hat uns das Christentum gebracht? Warum kann der Deutsche stolz sein, seinem Volke anzugehören? „Gedenk, daß du ein Deutscher bist!" Halte fest an Kaiser und Reich, halte deutsche Sprache und Sitte hoch und verleugne sie nie. (Vergl. Hübner, Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte S. 147.)
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