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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 16

1898 - Breslau : Goerlich
— 16 — Stämme durch Geschenke für die Römer zu gewinnen. So schien es, als ob die Deutschen sich allmählich den Römern unterwerfen würden. ' Vertiefung, a) An Julius Cäsar erinnert noch der Monat Juli, der seinen Namen trägt, und das Wort Kaiser, das aus der giechischen Schreibweise des Namens entstanden ist. Cäsar gehört zu den bedeutendsten Männern, von denen uns die Weltgeschichte erzählt. Ariovist heißt Ehrenfest; er war König der Sueben, welche 100 Gaue hatten, aus deren jedem sie jährlich 1000 Bewaffnete zu kriegerischen Unternehmungen außer Landes führten. Die Veranlassung zu den Zügen der Germanen nach Gallien war dieselbe, wie einst bei den Cimbern und Teutonen; es fehlte der rasch wachsenden Bevölkerung an Raum und an Nahrungsmitteln, auch mochten die Erzählungen von der Fruchtbarkeit und dem milden Klima der südlich und westlich liegenden Länder viele Jünglinge zum Kriege reizen. Als Cäsar den Scharen des Ariovist näher rückte, zeigten seine Soldaten große Furcht vor einem Zusammentreffen mit dem Feinde. Da versammelte er seine Truppen und sprach: „Ich erfahre, daß ihr euch vor dem Feinde fürchtet. Ich will euch nicht zwingen; ihr könnt nach Hause ziehen. Die zehnte Legion aber wird mich nicht verlassen; mit ihr werde ich den Feind angreifen, der nicht tapferer ist als die Cimbern, so wie ich mich für keinen schlechten Feldherrn halte wie Marius". Durch diese Anrede wurden die römischen Soldaten tief beschämt und gingen bereitwillig zur Schlacht. In dieser wurde das Heer der Sueben fast ganz vernichtet, und Ariovist floh nach Deutschland zurück. Cäsar ging über den Rhein, um den Deutschen Furcht vor der römischen Macht einzujagen. Er verheerte wohl ihre Felder und verbrannte einzelne Gehöfte; da sich aber die Bewohner des Landes mit ihrem Vieh in die dichten Wälder geflüchtet hatten, fügte er ihnen keinen großen Schaden zu. Die Siege Cäsars hatten aber zur Folge, daß die Bewohner Galliens römische Sprache und Litte annahmen und so das Volk der Franzosen entstand; ohne ihn würde das heutige Frankreich wahrscheinlich ein deutsches Land sein. b) Woher ist der Name des Kaisers Augustus bekannt? Er wollte nicht Eroberungen in Deutschland machen; denn sie kosteten viele Soldaten und viel Geld; aber die Deutschen überschritten wieder die Grenze und besiegten die Römer. Welche Länder unterwarfen sich Drusus und Tiberius zunächst? (Tirol, Bayern, Deutsch-Österreich.) Wodurch sicherten die Römer die eroberten Länder? In den festen Lagern wohnten zunächst Soldaten und Beamte, aber auch Händler aller Art fanden sich ein, und so entstanden Städte; (außer den oben genannten auch noch Augsburg, Wien u. a.) Über das Ende des Drusus vergleiche das bekannte Gedicht „Drusus' T o d" von Simrock. c) Auf welche Weise suchte Tiberius die Deutschen zu unterwerfen? Warum traten die Deutschen gern in römische Kriegsdienste? (Dort konnten sie große Reichtümer und hohe Ehrenstellen erlangen; sie konnten in den großen Städten ein herrliches Leben führen ; zu Hause standen sie den anderen gleich und hatten die ärmlichen Verhältnisse eines Bauernvolkes um sich.) Was wäre aber die Folge gewesen, wenn die Römer sich Deutschland unterworfen hätten? (Wahrscheinlich hätten auch die Deutschen Sprache und Sitten gegen römische vertauscht, und es gäbe jetzt kein deutsches Volk.)
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