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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 61

1898 - Breslau : Goerlich
— 61 — Was Karl in den Kriegen erworben hatte, wußte er auch zu sichern. Das ganze Reich war von einem Gürtel von Marken umgeben, b. £). von Grenzlanbschaften, die meist tapferen und kriegsgeübten Markgrafen unterstellt waren, die eine genügenbe Heeresmacht besaßen, um die anwohnenben Völker im Zaume zu halten. Diese Marken waren: die bänische zwischen Ei der und Schlei, die sächsische im östlichen Holstein, die sorbische längs der Saale, die böhmische im Norbgau, die avarische ober Ostmark zwischen der Ems und dem Wiener Walbe, die spanische zwischen Pyrenäen und Ebro. 3. Karl der Große als Friedensfürst. 1. Saris Sorge für die christliche Religion, a) „Karl der Große war mit inbrünstigem Eifer der christlichen Religon zugethan: alle seine Handlungen, alle seine aus uns gekommenen Schreiben zeugen von nn-geheuchelter Frömmigkeit und felsenfestem Glauben; seine Beharrlichkeit in der Verbreitung der Lehre des Erlösers bewirkte die Bekehrung aller deutschen Völker zu ihr. Er erkannte den Vorsteher der römischen Kirche als den Nachfolger des heiligen Petrus, als den Mittelpunkt der Einheit, des Glaubens, der Lehre und der Kirchenzucht. Er bestätigte alle Sehen-dungen, die Pipin dem Papste gemacht hatte, und fügte neue hinzu; außerdem schickte er nach Rom große Geschenke, namentlich von der glänzenden Beute, die im Avarenkriege gemacht worden war/'*) b) In feinem Reiche sorgte er für eine gute kirchliche Ordnung. Priester standen unter den Erzpriestern, diese wieder unter den Bischöfen, letztere unter den Erzbifchöfen. Für die Ausbreitung der Kirche sorgte er durch Errichtung von Bistümern und Aussendung von Predigern < Missionaren!. In Sachsen entstanden acht Bistümer; auch unter den Slawen und Avaren wurde die christliche Lehre verbreitet. c) Tie Bischöfe und Geistlichen schützte Karl durch strenge Gesetze; er verlangte aber auch einen stttenreinen Wandel von ihnen und unter» warf sie einer genauen Beaufsichtigung. Den Zehnten ließ er Überall, auch von feinen Gütern, mit großer Sorgfalt abliefern. Besondere sorgfalt wandte er auch dem Kirchengefange zu. ^ “** Soxge für luiltert)lijßft itrtzt Sitnft. a) Karl hatte in feiner ^ugend nur wenig Unterricht erhalten; aber mit großem Fleiße suchte er in späteren Jahren das Versäumte nachzuholen. Er übte sich im Le^en und Schreiben; lateinisch sprach er mit einer gewissen Fertigkeit dagegen das Griechische nur mangelhaft. Gern unterhielt er sich mit gelehrten Männern, deren er eine ganze Anzahl um sich versammelte. b) Bei den Kirchen und Klöstern legte er Schulen an, in denen die christliche Lehre, Lesen und Schreiben gelehrt wurden. Zu Lehrern bestellte er geschickte Männer aus Italien und Griechenland und grün bete auch an seinem Hose eine Schule, in welche alle Diener, hohe und rnebere, ihre Söhne schicken mußten. Einmal trat er selbst in die Schul* stube hörte eine Zeitlang zu und ließ sich dann die schriftlichen Arbeiten der wiener zeigen. Die Geschickten mußten auf feine rechte, die Un- *) Sporschil, Karl der Große.
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