Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 113

1898 - Breslau : Goerlich
— 113 — gehen wollte, umringten die Bürger das Haus und beschlossen, ihn in der Nacht gefangen zu nehmen oder zu töten. Hartmann bort Siebeneichen, der an Gestalt dem Kaiser glich, legte sich iu das Bett desselben, während Friedrich mit nur 5 Begleitern entfloh. Die Bürger von Susa entdeckten die Täuschung zu spät; sie ehrten die Treue des Ritters und thaten ihm nichts zuleide. Mit anderem Ausgang schildert der Dichter dieses Ereignis: ^rrieörid? ^arßaroffa und ^ctrfmamt von Siebeneicben. Bei Susa stehet einsam ein abgelegnes Haus, Es ruhet dort der Kaiser von seinen Nöten aus. Sich wehe, Barbarossa, wer wies dir diesen Pfad! Das Haus ist rings umstellet von Mördern und Verrat. Es sprach der Wirt voll Neue: „Wie ist es mir so leid! Ich wollte gern dich retten; doch nun ist's nicht mehr Zeit." Da rief der Kaiser zürnend: „Verderben diesem Ort, Wo fallen soll ein Kaiser durch feigen Meuchelmord! Gott schütz' die deutsche Krone, Gott schütz' die Seele mein! Und muß ich heute sterben, so soll's in Ehren fein". Da rief ein Ritter flehend und kniete hin vor ihn : „Herr Kaiser, eine Gnade, die werde mir verlieh'n!" „Mein Reich", sprach Barbarossa, „das wird im Grab bald sein, Drum will ich gern gewähren, kann ich noch was verleih'n". »Das Größte", sprach der Ritter, „hast, Kaiser, du gewährt; Für dich den Tod zu leiden, das ist's, was ich begehrt". Des Kaisers Purpurmantel hat er drauf umgethan Und legte dann ihm selber des Dieners Kleider an. Der Kaiser ging von dannen, den Wächtern rief er zu : „Bin Barbarossas Diener, laßt ziehen mich in Ruh. Die Herberg zu bereiten, ward ich vorausgesandt, Sein Nahen soll ich künden daheim im Vaterland". Da ließen sie den Kaiser zum sichern Thor hinaus; Sie selber aber brachen uni Mitternacht ins Haus. . Sie traten vor den Ritter, der dort als Kaiser schlief; Sie stießen ihre Schwerter ihm in das Herz so tief: „Nun fahre heim, du Kaiser!" so rief die wilde Schar; Nicht wußte ja die böse, daß er gerettet war, Gerettet durch die Treue, die litt den Opfertod, Die kühn die Brust den Mördern für ihren Kaiser bot! Mit Kränzen deutscher Eichen schmück' ihn, mein Vaterland! Hartmann von Siebeneichen, so ist der Held genannt. (K. S t r e cksuß.) 6) Wodurch ist die Weigerung Heinrichs des Löwen zu erklären? Heinrich der Löwe war klug, tapfer und ungemein thätig. Die Regierung seiner beiden Herzogtümer zu ordnen und das Gebiet derselben zu erweitern, war das Ziel seines Ltrebens. Am meisten beschäftigte ihn das Herzogtum Sachsen. Die Völker im Osten dieses Herzogtums, im heutigen Mecklenburg, waren noch Heiden und gefährliche Nachbarn. Heinrich der Löwe zwang Niklot, den Fürsten jenes Landes, das Christentum anzunehmen. Aber Hübner, Handbuch der deutsche» Geschichte. 8
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer