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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 134

1898 - Breslau : Goerlich
— 134 — 2. Die Edlen hatten in den Dörfern kleine Türme, die sie vor ihresgleichen kaum verteidigen konnten. Die Ritter trieben Jagd Fischerei, Turniere, Kampfspiele. Tie Ritter hatten Panzer von großes schweren und dichten Ringen. 3. Karren waren wenig und die Elsässer gebrauchten ihre Wagen ohne Eisen. Mit Eisen beschlagene Wagen kamen später aus Schwaben nach Elsaß. Man hatte nur eine Art Heiner' Hühner, aber später wurden Hühner mit Bart und Kamm und ohue Schwänze, sehr groß, mit gelben Beinen ans entfernten Ländern durch Fremde hergebracht. Man sah auch nur eine Art Tauben und Ringeltauben; die griechischen Tauben aber, welche gefiederte Beine haben, und viele andere Arten wurden später nach dem Elsaß gebracht. Es gab um 1200 viele Wälder im Elsaß, welche das Land an Korn und Wein unfruchtbar machten. Man fand große und hohe Bäume, welche 9 oder 10 Fuß in der Dicke hatten. Die Bauart der Häuser mit Gips war noch nicht gebräuchlich; denn erst viel später, um 1290, wurde in der Stadt Dürckheim von den Einwohnern Gips gesunden, (d. H. die Erde, aus welcher Cement gemacht wird.) Auch die Erde, welche Mergel heißt und durch welche die Acker von den Bauern gedüngt werden, wurde nach 1200 gefunden. 4. Um das Jahr des Herrn 1200 waren im Elsaß wenige Geistliche, und einer genügte, in zwei oder drei kleinen Dörfern die Messe zu lesen. . Vertiefung und Ergänzung. 1. Was heißt: „Gering an Mauern und Kirchen?" (Es gab wenige.) Im späteren Mittelalter wurden Straßburg und Basel sehr bedeutende Städte; erstere wird in dem alten Spruche rühmend genannt. Der Venediger Macht, Der Augsburger Pracht, Der Straßburger Geschütz, Der Nürnberger Witz, Der Ulmer Geld Regieren die Welt. Wie werden also auch die anderen deutschen Städte jener Zeit gewesen sein? Die meisten trugen noch ein bäuerliches Gewand; Äcker, Weinberge und Gärten nahmen einen großen<Teil des Raumes in den Festungsmauern ein. Die Häuser waren meist aus Holz gebaut; steinerne Häuser waren so selten, daß sie bei Beschreibung der Städte besonders hervorgehoben wurden. Im 13. Jahrhundert waren nur die Klöster, die Höfe der Adligen und der vornehmsten Bürger von Stein. Diese waren meist als Burgen eingerichtet; denn nicht selten suchten fehdelustige Ritter ihre Gegner in der Stadt auf, und Volksaufstände kamen öfters vor. Warum mangelte es den festen Häusern an Sicht? (Vergleiche die Beschreibung der Burgen Seite 127.) Auch die innere Einrichtung war sehr einfach. Ein Schränkchen in der Mauer barg die Kleinode und Schriftstücke der Familie, eine schwere Truhe die Gewänder und die Leinwand, den Schatz der Frauen; in den: engen Zimmer, das der Kamin noch zur Hälfte einnahm, hatten nur die notwendigsten Geräte, Tisch und Stühle, Platz. Alles war fest und schwer wie die Mauer, welche es einschloß.
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