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1. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 258

1898 - Breslau : Goerlich
— 258 — andere brandschatzte Frankfurt a.-M. um 10 Millionen Mark und ließ sich von Franken außer maßlosen Leistungen an Lebensmitteln, Kleidern, Pferden u.dgl. noch 12 Millionen Mark bezahlen. Dabei mißhandelten und bedrückten sie die Deutschen auf alle erdenkliche Art im Namen der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit". Endlich gelang es dem Bruder des deutschen Kaisers, dem Erzherzog Karl, die Franzosen zu schlagen und Deutschland von den Franzosen zu besreien. Aber die meisten deutschen Fürsten beeilten sich, dem Beispiele Preußens zu folgen und Frieden mit Frankreich zu machen. Inzwischen hatte Napoleon Bonaparte in Italien glänzende Siege erfochten, und Österreich sah sich genötigt, 1797 zu Campo Formio Frieden zu schließen. Das deutsche Reich verhandelte 1798 mit den Franzosen zu Rastatt; sie verlangten das ganze linke Rheinufer, im ganzen 1400 Quadratmeilen. Als Entschädigung wurden die geistlichen Gebiete den deutschen Fürsten zugesprochen, welche Land verloren hatten, und leider bestimmten die Franzosen darüber, was jeder erhalten sollte, und benahmen sich vollständig als Herren von Deutschland. 2* Der jwexte Krieg 1798—1802. a) Während noch in Rastatt über den Frieden verhandelt wurde, verbanden sich England, Rußland, Österreich und Neapel zu einem neuen Kriege gegen Frankreich, und die Mehrzahl der deutschen Fürsten trat diesem Bündnisse bei; nur Preußen verhielt sich neutral. Die Österreicher und Russen vertrieben zunächst die Franzosen aus Italien, und Erzherzog Karl schlug wieder die nach Deutschland vorgedrungenen französischen Heere. Allein bald entstand wieder Uneinigkeit unter den Verbündeten. Die Russen kehrten in ihre Heimat zurück; ihr Kaiser wurde aus einem Feinde ein Freund Napoleons. Dieser besiegte die Österreicher in Italien in der blutigen Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800), General Moreau brachte ihnen in Deutschland bei Hohenlinden eine vernichtende Niederlage bei, und nun mußte Österreich Frieden schließen. b) 1801 wurde der Frieden zu Lüneville für Österreich und das deutsche Reich abgeschlossen. Das linke Rheinufer wurde nun wirklich an Frankreich abgetreten; die Entschädigungen geschahen auf Kosten der geistlichen Stände und der Reichsstädte. Die Bistümer und Abteien wurden säkularisiert, d. h. Land und Leute wurden weltlichen Herren unterworfen, ebenso die meisten freien Reichsstädte. Österreich bekam die Bistümer Brixen und Trident, — nicht viel; Preußen die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Münster, die Reichsstädte Goslar, Nordhausen, Mülhausen u. a., — ziemlich viel; Bayern die schönen Bistümer Würzburg, Bamberg, Augsburg und 19 Reichsstädte, — sehr viel, am meisten aber die von Rußland geschützten neuen Kurfürstentümer Württemberg und Baden. Die Regelung geschah durch den Reichs-Deputations-Haupt-schluß 1803, und wieder schalteten die Franzosen als Herren über das deutsche Gebiet. 3. Der dritte Krieg gegen Frankreich 1805. Zwischen England und Frankreich kam es bald wieder zu Streitigkeiten, und um die Übermacht Napoleons zu brechen, verbündeten sich England, Rußland,
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