Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 169

1894 - Gera : Hofmann
3. Pippin der Kurze. 169 mußte er sie bestehen. Immer und immer wieder erneuerte sich ihr Angriff, und dabei wurden sie unterstützt von den Großen, die in Narbonne, Arles, Orleans u. s. w. wie kleine Könige geboten und nichts davon wissen wollten, daß Karl ihr Herr sei. Darin lag die allergrößte Gefahr. Und gleichzeitig ruhte auch der Kampf im Norden nicht. In den Jahren 73-3 und 34 mußte Karl gegen die Friesen kämpfen und eine Verschwörung unter den Großen in seiner nächsten Umgebung niederwerfen. Ohne Ruhe zog er von dem Norden und Osten seines Reiches nach dem Süden und Westen, und nur nach harten Verlusten erreichte er zuletzt sein Ziel. Aber die große Gefahr, welche ihm die Araber bereiteten, half ihm schließlich noch dazu, die trotzig widerstrebenden Großen zu unterwerfen und das zersplitterte Frankenreich wieder zu einigen. Als nun aber so das Reich in seiner ganzen Ausdehnung zu Karls Füßen lag, da fragte auch keiner mehr danach, ob er mit Recht solche Gewalt übte. Die Macht gab ihm das Recht, denn herrenlos war das Recht im Frankenlande, und das Recht kann nicht wirken, wenn ihm nicht ein mächtiger Herr seinen Schutz und sein Schwert leiht. Sein Ruhm erfüllte alle Lande, er war der mächtigste Fürst der Christenheit. An ihn wandte sich deshalb der Bischof von Rom um Hilfe, als er den Versuch machte, sich mit Unterstützung der Langobarden der Herrschaft des durch die Araber bedrängten griechischen Kaisers zu entziehen und dabei Gefahr lief, nun ein Unterthan des Langobardenkönigs zu werden. Es war dies der erste einleitende Schritt zu der folgenschweren Verbindung zwischen der neugegründeten kar-lingischen Monarchie und dem zur Selbständigkeit emporsteigenden Papsttum, auf welcher die geistlich-weltliche Universalmonarchie des Mittelalters beruht. 3. Pippin der Kurze. Tieffenbach und Vogt, Geschichte des Mittelalters. 1. Band. 2. Aufl. Leipzig 1882. Karl Martek, der eigentliche Schöpfer der karlingifchen Dynastie, dem man das Zeugnis eines kräftigen und weisen Herrschers nicht versagen kann, endete sein thatenreiches Leben am 21. Oktober 741 auf seinem Landsitze zu Quiercy an der Oise etwa im fünfzigsten Lebensjahre, nachdem er mit Bewilligung der Reichsstände seine Würde an seine Söhne Karlmann und Pippin vererbt und das Reich, welches er als sein Eigentum betrachten zu dürfen glaubte, unter dieselben verteilt hatte, derart, daß Karlmann Australien, Alamannien und Thüringen, Pippin aber Neustrien, Burgund und die Provence zur Verwaltung erhielt. — Die Teilung der Hausmeierwürde schwächte indes die Macht derselben so sehr, daß es die beiden Regenten für notwendig fanden, noch einmal die königliche Autorität zu benutzen, um unter deren Schirm dem Hausmeieramte wieder festeren Halt zu verleihen. Der König, den sie wählten, Childerich Iii., blieb jedoch ein Scheinkönig, den wir bloß darum nennen, weil er die Reihe der merowingischen Könige für immer abschließt. Im übrigen verursachte seine Thronbesteigung nicht die geringste Veränderung, ja sie erregte kaum irgendwo Aussehen. Denn Karlmann und Pippin regierten nach wie vor allein, indem
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer