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1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 215

1894 - Gera : Hofmann
4. Karls des Großen staatliche Einrichtungen. 215 Noch großartiger war sein berühmter Plan, Rhein und Donau durch einen Kanal zu verbinden, welchem Main, Rednitz und Altmühl das erforderliche Wasser zuführen sollten, ohne Zweifel vorzugsweise zur Förderung des Handels. Wie sehr dies denkwürdige Unternehmen ihm am Herzen lag, erhellt am sprechendsten aus der Thatsache, das er während eines Sommers mit dem gesamten Hofe in Regensburg residierte, um die Arbeiten persönlich zu leiten; sie scheiterten indessen mehr an der Ungeschicklichkeit der dazu verwendeten Bauleute, als an den ungünstigen Terrainverhältnissen. Auch eine Art von Post ist von Karl eingeführt worden, wenngleich wir Näheres hierüber nicht zuverlässig wissen; denn die Angabe, daß er drei ordentliche Postkurse eingerichtet habe, entbehrt quellenmäßiger Begründung. Da der Handel zu seiner gedeihlichen Entwickelung nichts nötiger hat als Sicherheit, gehörte Herstellung dieser zu Karls angelegentlichsten Sorgen; daher vornehmlich die von ihm angeordnete scharfe Überwachung aller Ausländer (fremde Kaufleute standen 1 2 a Drei Denare von Karl dem Großen. jedoch unter seinem besonderen Schutze), Herumtreiber und sonstigen verdächtigen Subjekte, sowie die Strenge, mit welcher er die Störung jeder Ordnung ahndete. Und in der That glückte es ihm, in seinem weiten Reiche trotz der fast unaufhörlichen Kriege eine öffentliche Sicherheit herzustellen, wie sie vor ihm dort noch nicht gesehen worden. Zur Belebung des Verkehrs sorgte Karl für die Abhaltung von Jahr- und Wochenmärkten in allen größeren Orten, wie er denn auch Maß-, Gewicht- und Münzwesen eifrig überwachte und wohl zum allergrößten Teile neu ordnete, wenngleich wir mit Bestimmtheit nur von seiner Einführung eines neuen Maßes für Korn und andere sowohl feste als flüssige Gegenstände und von einer bedeutsamen Änderung des Münz-systems wissen?) Die Friesen beschäftigten sich damals und noch lange Zeit unter allen deutschen Stämmen mit Handel und Gewerbe am eifrigsten, so daß ein großer Teil besonders des ausländischen Handels in ihren Händen lag. Sie waren es, die zuerst das innere Deutschland und zunächst die mittelrheinischen Gegenden mit der Nordsee und deren Küsten, insbesondere auch mit den britischen Inseln, wo die ihnen stammverwandten Angelsachsen herrschten, in Verbindung setzten, wie sie denn auch die eigentlichen Begründer einer selbständigen deutschen Schiffahrt gewesen sind. Wie anregend die Niederlassungen und Handelsreisen der Friesen, die sich im Jnlande vornehmlich *) Unter den römischen Imperatoren hatte im Abendlande die Goldwährung geherrscht; die Münzen waren aber im Laufe der Zeit so verschlechtert, daß sie in Mißkredit kamen. Daher ging man zur Silberwährung über, zumal dieses Metall immer häufiger wurde. Unter Pippin hörte die Goldprägung fast ganz auf. Unter Karl wurde die Silberwährung gesetzlich.
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