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1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 242

1894 - Gera : Hofmann
242 Erstes Buch. Iv. Abschnitt: Bilder aus dem Karlingischen Weltreiche. Arnulfs, eines halbtoten Karlingerbastards, unterwerfen? Karl weigerte die Lehensabhängigkeit vom Kaisertume Arnulfs; endgültig ward die Verfassung des Karlingischen Weltreiches zerbrochen. Damit war auch das ostfränkische, deutsche Reich aus der Verbindung entlassen, der es bisher reiche staatsrechtliche Anregung, zu Verschmelzung vornehmlich seiner verschiedenen Stämme, verdankte, und die Frage trat auf, ob es allein den Weg der Einheit und Größe finden, ob es dem Zuge der allgemeinen abendländischen Kultur erhalten bleiben werde? Ward die Frage von der Geschichte der folgenden Jahrhunderte bejahend beantwortet, so trugen dazu die Nachwirkungen der Karlingischen Staatsverfassung vielleicht weniger bei als die glänzenden Erfolge, welche die neue Geisteskultur des Karlingischen Zeitalters noch durch das ganze 9. Jahrhundert, ja bis tief in das 10. Jahrhundert hinein nachhaltend gezeigt hat. 8. Zwei altdeutsche Messtaden. Robert König, Deutsche Litteraturgeschichte. Bielefeld u. Leipzig 1887. Nachdem unter Ludwig des Frommen Söhnen sich das große Kar--lingische Kaiserreich aufgelöst hatte, schieden das Ost- und Westfrankenreich sich von einander auch in ihren Sprachen. Als am 14. Februar 842 Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle zu Straßburg einen Bundesvertrag abschlössen und denselben feierlich beschworen, legte Karl der Kahle einen Eid in deutscher, Ludwig der Deutsche denselben in romanischer (französischer) Sprache ab, um sich dadurch den gegenseitigen Begleitern verständlich zu machen, welche je nur ihre eigene Sprache verstanden. Ludwig schwur in romanischer Mundart: Pro do amur et pro Christian poblo et nostro commun Bei Gottes Liebe und für das christliche Volk und unser gemeinsames salvament, dist di in avant, in quant deus savir et podir me Heil von diesem Tage an fernerhin so weit Gott Wissen und Können mir dunat, si salvarai eo eist meon fradre Karlo et in adiudha et in giebt, so will schützen ich diesen meinen Bruder Karl sowohl zur Hilfe als auch in codhuna cosa si cum om per dreit son fradra salvar dist, In o jedweder Sache sowie ein Mann mit Recht seinen Bruder schützen soll in allem quid il mi altresi fazet et ab Ludher nul plaid nunquam prindrai was er mir ebenso thun; und mit Lothar keinen Vertrag niemals machen werde qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit. der meines Willens diesem meinem Bruder Karl zum Schaden sei. Karl schwur in deutscher Sprache: In godes minna ind in thes christianes solches ind unser bedhero In Gottes Liebe und in des christlichen Volkes und unser beider gealtnissi, fon thesemo dage fram mordes, so fram so mir got gewisci Erhaltung, von diesem Tage fortan, so weit als mir Gott Wissen inde madh furgibit, so haldih testan minan bruodher, soso man mit und Macht giebt, so halte ich diesen meinen Bruder, sowie man mit rehtu sinan bruodher scal, in thiu thaz er mig sosoma duo; indi mit Recht seinen Bruder soll, in dem daß er mir ebenso thue; und mit Ludheren in nohheinin thing ne geganga, the minan willon imo ce Lothar in kein Ding nicht gehe ich, das meines Willens ihm zu scadhen werben. Schaden wäre.
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