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1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 260

1894 - Gera : Hofmann
260 Zweites Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der sächsischen Kaiser. Kleibern der Wenben ein bichter Dunst zum Himmel emporstieg, tuährenb sie selbst das klarste Licht rings umfloß: es war als ob der Christengott mit ihnen sei im Kampfe gegen die Heiben. Abermals würde das Zeichen zum Angriff gegeben, und mit freubigem Felbgeschrei stürzten sie sich in die Reihen der Feinde. Dicht gebrängt stanben die Wenden, und vergebens versuchte man sich eine Gasse bitrch ihre Scharen zu brechen; nur rechts und links würden einzelne getrennte Züge der Wenben angegriffen, überwältigt und niebergemacht. Viel Blut war schon auf beiben Seiten vergossen, boch hielten die Wenben noch immer Staub. Da schickte Bernharb einen Boten an Thietmar, er solle dem Heere zu Hilfe eilen, und schnell fanbte dieser einen Hauptmann mit fünfzig geharnischten Rittern in die Sette der Feinde. Wie ein Unwetter stürzten sich diese prasselnb auf die Wenben: es wankten die Reihen berselben, und balb ergoß sich das ganze Heer in die wilbeste Flucht. Rings auf dem Blachfelbe wütete das Schwert der Sachsen. Die Wenben suchten Lenzen zu erreichen, aber umsonst, benn Thietmar hatte alle Wege besetzt. Da stürzten sich viele voll Verzweiflung in einen nahe gelegenen See, und die das Schwert verschont hatte, fanben in den Wellen bett Tod. Von dem Fußvolk kam keiner bavon, wenige nur von den Reitern. Achthunbert gerieten in Gefangenschaft; den Tod hatte man ihnen gebroht, und den Tod fanben sie alle am fommenben Tage. Mehr als 100,000 Wenben sollen bei Lenzen umgekommen sein. Auch die Sachsen erlitten schmerzliche Verluste und vermißten manchen edlen Mann in ihrem Heere. Mit biesem Schlage war der Krieg beenbigt. Am 4. September 929 würde die Schlacht geschlagen; am anbeten Tage ergab sich Lenzen. Die Bewohner streckten die Waffen und baten allein um das Leben; das ließ man ihnen, aber nackt mußten sie aus der Stadt ziehen. Ihre Weiber und Kinder, ihre Knechte, ihr Hab und Gut, alles fiel in die Hänbe der Sieger. Herrlichen Ruhm vor allem beutfchen Volk erwarben sich Bernharb und Thietmar, benn über ein unermeßliches Heer der gehaßten Wenben hatten sie mit einer eilig zusammengerafften, im Verhältnis geringen Mannschaft einen glänzenben Sieg bavongetragen. Auf das ehrenvollste empfing sie der König, und ans feinem Munbe erhielten ihre Thaten das schönste Lob. In den Siegesjubel mischten sich anbere Frenbenklänge. Gerabe damals feierte Heinrich die Hochzeit feines ältesten Sohnes Otto. Ans dem königlichen Geschlecht der ftammvertoanbten Angelsachsen hatte er ihm die Lebensgefährtin erkoren; die schöne Ebitha, König Ebwarbs Tochter und eine Schwester König Athelstans, der bamals mit starker Hand England beherrschte, sollte Otto zum Altare führen. Und so geschmeichelt hatte sich Athelstan durch Heinrichs Werbung gefühlt, daß er nicht nur Ebitha, fonbern auch bereu Schwester Elgiva nach Deutfchlaub hinüberfctnbte; Zwischen beiben möchten Heinrich und Otto wählen. Von dem Kanzler Athelstans, Thorketul, begleitet, schifften die Fürstinnen den Rhein hinauf bis Köln, wo sie von Heinrichs Gesanbten empfangen würden. Ebitha blieb die Erkorene, und alsbalb würde die Vermählung mit großer Pracht gefeiert. Als eine reiche Morgengabe empfing Ebitha von ihrem Gemahl Magbeburg und viele schöne Güter im Sachsenlanbe. Nach einem Jahre
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