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1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 439

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 1. Ziele und Erfolge der Politik Friedrichs I. 439 stand als das beste Schwert des deutschen Heeres der treue Pfalzgraf Otto von Wittelsbach. Diese beiden Männer waren es, welche als Kommissare des Kaisers nach Italien vorausgingen, als die deutschen Fürsten im März 1157 den Zug gegen Mailand auf Pfingsten 1158 beschlossen hatten, da dies inzwischen Tortona wiederhergestellt und Lodi völlig zerstört hatte. Sie gewannen Verona, trafen in Cremona mit den Erzbischöfen von Mailand und Ravenna und 15 anderen lombardischen Bischöfen zusammen und wandten sich dann durch die Romagna und Emilia nach Ancona, wo griechische Kommissare damit beschäftigt waren, die Umgegend für Byzanz zu gewinnen. Die Deutschen schreckten sie durch entschlossenes Auftreten zurück und nahmen dann in Modena Quartier. Inzwischen sammelten sich die deutschen Aufgebote zu Pfingsten 1158 um Augsburg, der Kern der deutschen Wehrkraft aus allen Herzogtümern, „eine starke Mannschaft, unverzagt gegenüber den Stürmen des Krieges". Heinrich von Österreich und Heinrich von Kärnten stiegen durch die Ostalpen nach Friaul hinab, Berthold von Zähringen und die Lothringer kamen über den großen St. Bernhard, die Franken und Schwaben über den Splügen, der Kaiser selbst mit Herzog Friedrich von Schwaben, Konrad von der Pfalz, dem König von Böhmen, den Erzbischöfen Friedrich von Köln und Arnold von Mainz ging über den Brenner. Brescia ergab sich einem stürmischen Angriff der Böhmen; dann verkündete der Kaiser den Zug gegen Mailand und sprach die Acht über die Stadt aus. In unwiderstehlichem Anlauf überschwemmten darauf die kaiserlichen Truppen das Mailändische Gebiet. Böhmische Reiter durchschwammen die hochangeschwollene, reißende Adda, und so verwegen jagte Graf Eckbert von Pütten mit seinen 1000 Reitern bis dicht an die Thore von Mailand, daß er, von Übermacht angegriffen, dort erlag und selbst wie ein Löwe fechtend fiel, der letzte seines Stammes. Am 27. Juli standen die Kaiserlichen vor der Stadt, mit dem lombardischen Zuzug 100,000 Mann stark. Unter zahlreichen Ausfallsgefechten, bei denen Mailänder und Deutsche durch glänzende Tapferkeit, die Lombarden mehr durch Grausamkeit und schonungslose Verheerung der reich angebauten Umgebung sich auszeichneten, wurde die Stadt endlich so eng umschlossen, daß Hungersnot sie am 7. September zur Übergabe zwang. Sie versprach, Lodi und Como als freie Städte anzuerkennen, trat die ganze Nordhälfte ihres Gebietes ab, verzichtete auf sämtliche Regalien (Zoll, Münzrecht, Geleitsrecht n. ct.), errichtete eine kaiserliche Pfalz in ihren Mauern, ließ ihre gesamte männliche Bevölkerung den Treueid leisten, unterwarf die Wahl ihrer Konsuln künftig kaiserlicher Bestätigung, zahlte endlich eine starke Brandschatzung und stellte Geiseln. „Unter Krone" (im Königs-schmuck) zog Friedrich darauf in Mailand ein und ließ sein kaiserliches Banner auf dem Dome aufrichten. Die mailändische Macht war zertrümmert, Lodi wurde als kaiserliche Pfalzstadt neu aufgebaut, Como durch deutsche Burgen gedeckt. Es war der erste durchschlagende Erfolg des Kaisers in Italien. Doch er wollte mehr und wollte zuviel. Für den November 1158 berief er den deutsch-italienischen Reichstag nach den Roncalischen Feldern. Nachdem er hier mehrere Tage hindurch mit einigen Fürsten und Bischöfen
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