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1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 492

1894 - Gera : Hofmann
492 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. strebten Erblichkeit der Krone in seinem Hause unmittelbar nahe gebracht, hatte Friedrich sich noch am Abend seines Lebens als Führer des Kreuzzuges gewissermaßen an die Spitze der gesamten Christenheit gestellt gesehen, hatte er als Vorkämpfer der Christenheit die wilden Bulgaren zu Paaren treiben, die treulosen Griechen züchtigen, die Ungläubigen in fast romantisch erscheinenden Heldenkämpfen zu Boden ringen können: wer wollte angesichts dieser Fülle von Thaten, dieses Glanzes der Erfolge noch leugnen, daß von den Herrschern, welche die deutsche Königs- und römische Kaiserkrone auf ihrem Haupte getragen haben, keiner dem Ideale, in dessen Erstrebung eigentlich der Wert und die Bedeutung des Kaisertums lag, so nahe gekommen ist wie Kaiser Friedrich I.? 8. Kaiser Jriedrich ü. Fr. v. Raum er, Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit. 6. Band. 2. Aufl. Leipzig 1840-42. Nach dem Aufbruche Friedrichs I. zu seiner verhängnisvollen Ostfahrt, die sein Glück so tragisch abschloß, hatte sein ältester Sohn, Heinrich Vi. 24 Jahre alt, das Ruder des Reiches in die Hände genommen. Unter ihm herrschte Frieden in Deutschland, und ihm gelang nicht nur die Eroberung „beider Sicilien"; nein, auch das übrige Italien gehorchte ihm; er herrschte unbestritten von Helgoland bis Malta. Mit seinem Tode (1197) stürzten alle seine hochfliegenden Ideen. Der Erbe der Krone war ein Kind. Die Vorherrschaft im Abend-lande ging nun vom Kaisertum, um das sich die Ghibelliueu (Philipp von Schwaben, 1198—1208) und die Welfen (Otto Iv., 1198—1215) unter allem Schrecken des Bürgerkrieges stritten, wieder an den Papst über; denn im Jahr 1198 trat der größte Papst nach Gregor Vii., Jnocenz Iii., auf die Weltbühne. Nach Ottos Iv. Tode wurde der Sohn Heinrichs Vi., Friedrich Ii., endlich unbestrittener König. Friedrich war nicht groß, aber fest gebaut, blond und in allen körperlichen Übungen, in allen mechanischen Künsten sehr geschickt. An die schöne Stirn schloß sich die fast antik gebildete Nase auf feine Weise an; der Mund war wohlgestaltet, das rundliche Kinn keineswegs schwach abfallend, und das Auge drückte in der Regel freundliche Heiterkeit, auf ernste Veranlassung aber auch Ernst und Strenge aus. Merkwürdig ist überhaupt bei ihm, um sogleich von dem Äußeren auf das Innere überzugehen, eine höchst seltene Verbindung des höchsten Ernstes, der größten Strenge und Folgerichtigkeit mit der natürlichsten Heiterkeit und einem zu Lust und Scherz aller Art fähigen, überall geistreichem Gemüte. Wenn auch die bitteren Er- Friedrich ü.
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