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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 19

1882 - Berlin : Habel
19 b) Förderungsmittel. Dagegen ward die Ausbreitung der christlichen Lehre durch wesentliche Mittel gefördert, diese waren: Erstens ihre innere Wahrheit, welche sie trotz aller Hindernisse schließlich dennoch zum Siege verhelsen mußte und tierhalf. Zweitens das Martyrium vieler Tausender, welche lieber den qualvollsten Tod erlitten, als von ihrem Glauben ließen und dadurch den noch nicht Bekehrten den Beweis lieferten, daß sie für etwas wahrhaft Heiliges und Unsterbliches starben. Daher die Erscheinung, daß die Zahl der Anhänger der christlichen Lehre nach jeder Verfolgung größer war als zuvor, während das Heidentum, als seine Ausübung später verboten ward, keine Märtyrer hervorbrachte. Drittens die Ausdehnung und Einheit des römischen Weltreiches. Durch dieselbe ward es möglich, daß sich die christliche Lehre rasch auch durch die entferntesten weil dennoch in innigster Verbindung zu einander stehenden Provinzen verbreiten konnte; besonders fördernd in dieser Beziehung wirkten die römischen Legionen, Beamten und Kaufleute. Viertens der Gebrauch des Griechischen als Weltsprache, wodurch die Verbreitung der in dieser Sprache geschriebenen Schriften des Neuen Testamentes unqemein ae-fördert ward. ä Fünftens die Nichtigkeit und der Verfall der heidnischen Religionen. Der Glaube an die Götter war der den Aufgeklärten jener Zeit durch die philosophischen Systeme längst erschüttert. Durch die Vermengung der alten Volksreligionen war die Haltlosigkeit und Fadheit des Heidentums nur noch greller zu Tage getreten. Daher eine geistige Leere bei den tiefer angelegten Naturen und ein Sehnen nach einem rettenden Heil. So wuchs die Zahl der Bekenner des Christentums. Schon am Anfangs des dritten Jahrhunderts unter Septimius Severus gab es Christen am kaiserlichen Hofe (Mutter des Kaisers). Im Jahre 311 gab Kaiser Galerius auf dem 311 Sterbebette die erste Duldungsverordnung und im sogenannten Mailänder Edikt ward den Christen im Jahre 313 auch 313 durch Konstantin d. Gr. im ganzen Reiche Duldung zugestanden. Der letzte Kampf zwischen Licinius und Konstantin war gewissermaßen zugleich ein Ringen zwischen Heiden- und Christen-tunt. Der Sieg des letzteren und die Erhebung der christlichen Religion zur Staatsreligion machte den Christen-Verfolgungen ein Ende, bereitete aber auch dem auf heidnischer Grundlage auferbauten römischen Weltreiche den Untergang vor. 2*
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