Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 60

1882 - Berlin : Habel
60 denkliche Weise. Manche segensreiche Einrichtung Karls des Großen ging in ihnen zu Grunde, so z. B. die Einrichtung der Sendboten. Ludwigs Hauptfehler lag nicht in der Abhängigkeit von der Geistlichkeit, an die er allerdings eine Menge der Krougüter verschleuderte, die aber auch für die Einheit des Reiches einstand, weil dieselbe der Einheit der Kirche entsprach, sondern in der Schwäche seines Charakters überhaupt. 840—843 2. Auseinrmderfall des Reiches 840—843. Nach Lud- wigs des Frommen Tode verlangte Lothar die Durchführung der Teilungsakte von 817 und hatte in seinem Bestreben die Geistlichkeit und Pippin, Pippins von Aquitanien Sohn, auf seiner Seite. Dagegen schlossen Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle, welche Lothar vergebens eine gleichmäßige 841 Teilung anboten, ein Bündnis. Schon im Jahre 841 kam es zu einer großen Schlacht bei Fontanetum (Foutenoy, südwestlich von Auxerre), in welcher Lothar vollständig geschlagen ward. Diese Schlacht brach die Macht Lothars, aber auch die Kraft der Franken, deren Adel auf dem Schlachtfelde lag. Daher die Erscheinung, daß von jetzt an allmählich zunächst der Baiern-, dann der Sachsenstamm die erste Stelle unter den deutschen Völkern einnimmt. Doch gab Lothar seine Sache vorläufig noch nicht verloren. Da Ludwig der Deutsche großen Anhang bei den sächsischen Edelingen hatte, so suchte er die Friliuge auf seine Seite zu bringen, indem er ihnen Wiederherstellung der alten Rechte versprach. Es brach infolge dessen in Sachsen ein Aufstand gegen Ludwig aus (Aufstand der Stellinger, Gemeinfreien), der jedoch bald unterdrückt ward. Eine neue Vereinigung Ludwigs und 842 Karls im Jahre 842, bei der beide, jener in romanischer, dieser in deutscher Sprache, schworen zu einander zu stehen (jeder um dem Heere des andern verständlich zu sein), jedes der beiden Heere aber in seiner eigenen Sprache sich zur Treue verpflichtete, hatte endlich zur Folge, daß nach langen 843 Verhandlungen und Vermessungen im August 843 zu Virten (Virodimum, Verdun) ein Vertrag zustande kam, durch welchen die einzelnen Hauptbestandteile des Reiches für immer von einander geschieden wurden. Die Bestimmungen desselben waren folgende: a) Ludwig empfing die Länder am rechten Rheinufer außer Friesland, dazu aber auf dem linken User die Sprengel von Mainz, Worms und Speier (propter vini copiam. *). *) Wahrscheinlich aber nicht sowohl deswegen, als wegen der Wichtigkeit der Rheinübergänge bei Mainz und Worms; auch kirchliche Beweggründe mochten bei dieser Teilung mitgewirkt haben, da Mainz die Metropole der meisten ostfränkischen Bistümer war.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer