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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 85

1882 - Berlin : Habel
85 hard zu ihrem Herzog. Die Friesen endlich wollten von der Herrschaft der deutschen Grasen nichts wissen. b) Ottos Iii. Römerzüge. Nachdem Otto mit 15 Jahren für mündig erklärt worden war, machte er im Jahre 996 9% seinen ersten Zug nach Italien. Da der Stuhl Petri gerade erledigt war, ließ er Bruno, Sohn Ottos von Kärnten, zum Papst wählen, der als Gregor V. den heiligen Stuhl bestieg (er war der erste deutsche Papst) und den jungen König zum römischen Kaiser krönte. Kaum aber hatte dieser Rom verlassen und war nach Deutschland zurückgekehrt, als in Rom eine Gegenbewegung eintrat. Johannes Crescentius war wieder mächtig geworden, er stellte sich an die Spitze der deutschfeindlichen Partei, vertrieb Gregor und ließ Johann Xvi. zum Papst wählen. So machte Otto schon im Jahre 997 seinen zweiten Zug nach Italien. Der Gegen-997 papst, der in des Kaisers Hände fiel, ward an Augen, Ohren und Nase verstümmelt, Creseentius ward, nachdem Eckhard von Thüringen die Engelsbnrg erstürmt hatte, gefangen genommen und hingerichtet und zwölf seiner Genossen wurden gekreuzigt. Als Gregor im Jahre 999 starb, machte Otto seinen früheren Lehrer, den Westsranken Gerbert, als^ Sylvester It. zum Papst (geboren in der Auvergne, Mönch zu Aurillae, Erzbischof von Reims, vertrieben und flüchtig am deutschen Hofe als Ottos Lehrer, dann Erzbischof von Ravenna), den gelehrtesten Mann seiner Zeit, der früher der kirchlichen Widerpartei angehört hatte, als Papst aberstreng priesterlich gesinnt war. c) Ottos auswärtige Beziehungen. Nachdem der Kaiser nach Deutschland zurückgekehrt, veranlaßte ihn eine schwärmerisch-religiöse Seelenstimmung, hervorgerufen durch den allgemeinen Glauben des nahe bevorstehenden Weltunterganges (im Jahre 1000), eine Wallfahrt nach dem Grabe des hei-1000 ligen Adalbert zu unternehmen; derselbe war als Bischof von Prag wenige Jahre zuvor von den heidnischen Preußen erschlagen worden, als er ihnen das Evangelium hatte predigen wollen, und lag in Gnesen begraben. Bei dieser Gelegenheit stiftete der Kaiser das Erzbistum Gnesen zur Bekehrung des slavischen Nordens und ordnete demselben die Bistümer Krakau, Breslau und Kolberg unter. So ward Magdeburg nach Ottos I. Plane nicht auch kirchlicher Mittelpunkt von Polen, und das Streben des polnischen Herzogs Boleslaw (der sich übrigens um Ausbreitung des Christentums sehr verdient machte) nach staatlicher Selbständigkeit mächtig gefördert, zumal ihm der Kaiser auch noch den Zins erließ. Nicht weniger wurde der deutsche Vorteil in Ungarn geschädigt. Unter Herzog Geisa aus dem Stamme Arpads
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