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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 113

1882 - Berlin : Habel
113 und sein Ansehen nicht zum geringsten beruhte, einbüßte, indem das Papsttum, von welchem es sich die notwendige Re- ! form der Kirche hatte aus der Hand nehmen lassen, dieselbe in hierarchischem und der weltlichen Gewalt des Kaisers schädlichem Geiste durchzuführen suchte. Durch den Widerstand, welchen die beiden letzten Kaiser aus dem fränkischen Hause der Verbesserung der Kirche entgegensetzten, verlor das Kaisertum die geistige Übermacht in der Christenheit. Die alte karolingische Gauoerfassung war unter den fränkischen Kaisern endlich ganz in Verfall geraten und geistliche und weltliche Fürsten hatten die Verwaltung der Grafenämter an sich gebracht. Vielen Herren und Städten ward die Befreiung vom Grafenbanne als ein Geschenk erteilt. Die alte Gemeinfreiheit fand nur noch in den Städten eine Zuflucht, von wo aus die freien Bürger (später im Gegensatz zu der unfreien Stadtbevölkerung Patrizier genannt) ihre Freiheit gegen die Gewalt der Lehnsherren zu verteidigen wußten. Dritter Abschnitt. Die drei ersten Kreuzzüge und die staufischen oder schwäbischen Könige und Kaiser bis zum Tode Friedrichs I. 1096 — 1190. 1096 Veranlassung zu den Kreuzzügen. Schon frühzeitig, besonders seit Konstantin dem Großen war es Sitte geworden, Wallfahrten nach den heiligen Ortern Palästinas zu unternehmen. Diese Pilgerfahrten wurden von den Arabern, welche Syrien im Jahre 637 den Oströmern entrissen hatten, nicht gestört. Als aber Palästina im Jahre 1072 in den Besitz 1072 der (seldschuckischen) Türken übergegangen, wurden die Pilger von denselben nicht selten auf das gröblichste mißhandelt und bedrückt, so daß die Kunde hiervon weithin durch das Abendland drang und den Wunsch rege machte, die heiligen Stätten den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Abgesehen davon, daß der Kampf gegen die Sarazenen den Abendländern nichts Neues war, indem derselbe von den Westgoten in Spanien seit dem Jahre 711 säst ununterbrochen geführt ward und auch die Normannen in Unteritalien und die Griechen in Kleinasien im häufigen Kampfe mit den Ungläubigen lagen, ward der Gedanke eines allgemeinen Kreuzzuges noch besonders gezeitigt durch jenen Hang zum Mystizismus, jene Art von Zerknirschung und Sehnsucht nach Verbindung mit dem Wolf, Geschichte. Ii. 4. Aufl. g
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