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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte
1882 -
Berlin
: Habel
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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte 
- S. 115
1882 -
Berlin
: Habel
115
Kreuzfahrer nicht ungünstig. Das seldschuckische Reich war in Emirate zerteilt (Jconium in Kleinasien, Mosul, Lamas cus, Aleppo u. ct.). Daneben bestand das den Seld-schucken feindliche arabische Reich der Fatimiden in Ägypten, im Jahre 970 durch Losreißnng bort dein Khalifat zu Sbcigi cll entstanden und im Besitze von Jerusalem, das es furz vor Ankunft der Kreuzfahrer den Seldschucken entrissen hatte*.
In Armenien und Kleinasien wurden von den dasigen Christen die Kreuzfahrer als Befreier begrüßt. Was aber dem Unternehmen vielfache Hindernisse bereitete, war die Uneinigkeit und gegenseitige Eifersucht der Führer, welche sich bereits der der Belagerung von Nikäa zeigte, wo eine einheitliche Leitung in der Weise mangelte, daß jeder Führer mit_ seiner Streitmacht vor einem besonderen Thore lagerte. Hier vor Nikäa geriet das Christenheer durch eine türkische Streitmacht, welche die Stadt zu entsetzen heranzog, in große Gefahr, aus der es durch das noch rechtzeitige Eintreffen Raimunds von Toulouse mit den Provencalen befreit ward. Endlich ergaben sich die Belagerten, aber nicht den Abendländern, sondern dein schlauen Alexius, der auf diese Weise die Früchte der Anstrengungen des Kreuzheeres erntete. Unter großen Beschwerden, da die Verpflegung mangelhaft war, zog mein nun von Nikäa aus südöstlich, ein großes türkisches Heer ward bei Doriläum geschlagen und mit den, christlichen Fürsten Armeniens und den Fatimiden in Ägypten suchte man Verbindungen anzuknüpfen. Wo die Tauruskette sich an das Hochland von Armenien anschließt, trennte sich Balduin, Gottfrieds Bruder, vom Hauptheer, eroberte Edessa (zwischen Euphrat und Tigris, dem Emir von Mosul gehörig) und gründete hier das erste christliche Fürstentum im Morgenlande. Das Hauptheer drang über den Taurus und begann die Belagerung der festen Stadt Antiochia. Dieselbe ward erst nach einer neunmonatlichen Einschließung durch Verrat eines armenischen Renegaten genommen (3tenjnni 1098). Aber bald darauf durch ein großes Sarazenenheer iow eingeschlossen, geriet das christliche Heer durch den Mangel an Lebensrnitteln in solche Not, daß öiete an dem Gelingen des Zuges verzweifelten. Durch das Aufsiudeu der „heiligen Lanze" zu einem Ausfall begeistert, gelang es den Christen die Türken zurückzuschlagen und sich ans der mißlichen Lage zu befreien. In Antiochia blieb Bosmnnd von Tarent zurück und gründete hier ein eigenes Fürstentum.
Nach unsäglichen Mühsalen langten die Kreuzfahrer am 6ten Juni 1099 vor Jerusalem, dem heiß ersehnten Ziele an. 1099 Ein schon nach wenigen Tagen unternommener Sturm miß-
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