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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 144

1882 - Berlin : Habel
144 Macht entfaltete, war Jnnoeenz Iii. (Lothar Graf von Seqni) 1198-1216 1198—1216. Sein höchstes Bestreben war, den päpstlichen Stuhl über alle^ Gewalten der Erde zu erheben, indem der Gedanke, daß er Stellvertreter Gottes auf Erden fei, alle feine , Handlungen leitete. Die Entscheidung bei zwiespältigen Königs-I wählen erklärte er für ein päpstliches Recht, machte den Kirchenstaat unabhängig, empfing von den Königen Europas Zins und erhob Rom noch einmal zur Beherrscherin der gebildeten Welt. Wie Jnnoeenz Iii. eifrig bemüht war, die Kirche streng zu ordnen und ihre Stellung im Morgenlande durch neue von ihm angeregte Kreuzzüge zu retten, so war er nicht weniger darauf bedacht, ihr Ansehen auch gegen die sogenannten Katharer und Waldenfer (beide zusammen Albigenser genannt) zur Geltung zu bringen. Der Hauptsitz der Waldenser (gestiftet um 1180 von Petrus Waldus von Lyon, daher pauperes de Lugduno), welche die Auswüchse der katholischen Lehre verwarfen, war die Provence und Piemont. In einem über alle Maßen grausamen Kreuzzuge, bei dem auch politische Beweggründe mitspielten, wurden sie im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts fast vernichtet. Die Ausrottung ihrer geheimen Überreste übertrug Innocenz den Sendgerichten. So entstand die Inquisition (Gerichte zur Aufspürung und Verurteilung von Ketzern), welche allmählich in die Hände des Dominikanerordens gelangte und später für die Hierarchie bei ihrem Sinken ein Mittel abgab, sich durch Gewalt und Schrecken zu erhalten. Die Nachfolger Innocenz' Iii. wurden in ihren Bestrebungen und Kämpfen gegen die weltliche Gewalt besonders durch die sogenannten Bettelorden unterstützt. Von denselben war der der Dominikaner (fratres praedicatores, in Frankreich Jacobins) durch den Castilianer Domingo Guzman (1170 bis 1221) im Jahre 1215 gestiftet und das Jahr darauf von Honorius Iii. bestätigt worden. Das Grundgesetz dieses Ordens war Aufopferung für den allein feligmachenden Glauben, al§ Mittel hierzu galt gelehrte Bildung und Armut des Priestertums. — Der Franciskanerorden (fratres minores, Minoriten) hatte Franz von Affifi zum Urheber. Er ward von Honorius Iii. 1223 bestätigt und mit dem Rechte beschenkt, daß feine Mitglieder überall predigen und Beichte hören durften. 1234-1239 fj Friedrich Ii. auf der Höhe feiner Macht 1234— 1239. Der junge König Heinrich, durch schlechte Gesellschaft früh ausgeartet und planlos in feinen Maßregeln, sagte sich 1234 im Jahre 1234 offen von feinem Vater los, nachdem er schon längere Zeit vorher auf Abfall gesonnen. Er hatte den Plan feinen Vater der Krone völlig zu berauben und stützte sich be-
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