Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 149

1882 - Berlin : Habel
149 bezichtigt und zum Tode verurteilt, sein Leben durch Selbstmord endigte. Friedrich Ii. aber setzte den Kampf fort, doch seine Körperkraft erlag allmählich. Noch einmal rüstete er 1250 mit Anstrengung, alle ghibellinischen Städte stellten Truppen, schon hatte er bedeutende Vorteile über seine Gegner erreicht, da starb er, von einer Ruhr befallen, den 13ten December 1250 zu Fiorentino in Apulien. 1250 k) Persönliches und Bestrebungen Friedrichs Ii. Friedrich Ii., bei allen Fehlern und Mängeln eine unwiderstehliche Erscheinung, trug sieben Kronen, nämlich die römische Kaiserkrone und die Königskronen Deutschlands, der Lombardei, Apuliens, Burgunds, Jerusalems und Sardiniens. Er war hochgesinnt in jeder Beziehung, duldsam und freisinnig, tapfer und kühn und in allen ritterlichen Übungen erfahren. Dabei war er von bedeutenden geistigen Anlagen, ein Freund von Kunst und Wissenschaft; er selbst war ein Dichter zarter Liebeslieder und mit den trefflichsten Kenntnissen ausgestattet (besonders in Naturgeschichte) verstand er sämtliche Sprachen seiner Unterthanen '(Griechisch, Lateinisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Arabisch). Zudem er bald leidenschaftlich und streng war, bald milde und freigebig, dabei üppig und lebensfreudig, war er feinem,, Wefen nach mehr Italiener als Deutscher, wenn auch sein Äußeres seinen germanischen Ursprung verriet. War er auch in seinen Sitten ausschweifend (in Nocera hatte er einen völligen Harem), so stand er doch in dieser Beziehung nicht unter, wohl aber in vielen Beziehungen über seiner Zeit. Seinem Geburtslands Italien gehörten alle seine Gedanken und Entwürfe an. Hier wollte er eine unumschränkte Monarchie aufrichten. Deutschland, wo er die Errichtung einer schrankenlosen Königsmacht bereits für unmöglich hielt, sollte ihm nur die Mittel zu seinen Hauptzwecken liefern. Daher die Erscheinung, daß er die Fürsten mit immer neuen Vorrechten bedachte, um sich ihre Unterstützung zu sichern, ihnen die Städte preisgab und ihnen die Rechte verlieh, infolge deren das alte Königtum der Deutschen im Kaisertum verschwand, so daß Deutschland sür die Folgezeit nur noch einen Bund einer Masse einzelner Staaten unter der obersten Leitung eines erwählten Kaisers bildete. Was seine Ketzerei betrifft, fo bestand dieselbe nur darin, daß er der Vertreter des modernen Staates war. Sein letztes Ziel, wie er es nach der Kirchenversammlung erstrebte, war die Losreißnng des Staates von der Kirche. 4. Konrnd Iv. 1250—1254, ein tapferer feiner Vor-1250-1254 fahren würdiger Fürst, aber schon als Reichsverweser (seit 1137) zu tief in den Sturz der kaiserlichen Partei verflochten, als
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer