Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Karl der Große. 43 Jahre; an den übrigen sollten nur sieben Schöffen einberufen werden, die der Graf aus den vermögenden, rechtskundigen Freien auf Lebenszeit ernannte. Die Verhandlungen fanden jetzt meist unter Dach und Fach statt. ■— Das Fehdewesen vermochte Karl nicht auszurotten, wie sehr auch die Geistlichkeit durch kirchliche Strafen: Bußen, Fasten, Kirchenbann, d. H. Ausschließung aus der kirchlichen Gemeinschaft, seine Bemühungen unterstützte. Mit der Entwicklung des Lehnswesens ging eine allmähliche Umgestaltung des Heerwesens vor sich. Immer mehr wurde das alte Fußheer der Freien durch die berittenen Vasallen der großen Grundherren, insbesondere des Königs selbst, verdrängt, so daß fortan bis gegen das Ende des Mittelalters die Schlachten und Fehden fast ausschließlich durch Reiterheere ausgefochten wurden. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Karl war trotz der Vergebung zahlloser Lehen der größte Grundbesitzer seines Reiches (vgl. S. 31). Mit der peinlichsten Sorgfalt regelte und überwachte er die Bewirtschaftung der Königsgüter. Diese wurden dadurch Musterwirtschaften und förderten den Ackerbau im ganzen Reiche. Fast überall drang die Dreifelderwirtschaft durch. Mit den Rodungen wurde fortgefahren und so immer neues Land für den Anbau gewonnen. Die gewerbliche Tätigkeit hielt sich in engen Grenzen, da die große Masse der Bevölkerung die nötigen Stoffe und Geräte im eigenen Hause anfertigte. Sogar des Kaisers Töchter mußten spinnen, weben, sticken und ihre Kleidungsstücke selbst zusammennähen. Ein selbständiges Handwerk konnte daher noch nicht aufkommen. Die Handwerker auf den Herrenhöfen der Großgrundbesitzer und in den Klöstern waren Hörige und arbeiteten für ihre Herrschaft. Karl erließ Vorschriften, wonach auf jedem größeren Königsgute Eisenschmiede, Gold- und Silberarbeiter, Zimmerleute, Schuster, Bäcker, Schneider und andere Handwerker beschäftigt werden sollten. Das sog. Kunstgewerbe wurde namentlich von den Mönchen gepflegt. Wie das Gewerbe, so nahm auch der Handel eine untergeordnete Stellung ein; der Handel mit dem Aus lande lag fast ganz in den Händen von Griechen und Juden. Aus Italien und dem byzantinischen Reiche kamen hauptsächlich Luxusgegenstände (Teppiche, Glaswaren, Schmucksachen) und indische Gewürze, nach dem Orient (Bagdad) gingen z. B. friesische Wollenmäntel. Der noch sehr schwache Binnenhandel entwickelte sich an den Stellen, wo von der großen Masse der Hörigen Waren über den Bedarf der Herrschaft hinaus hergestellt wurden, d. h. an den
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer