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1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 117

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Übersicht über die großen Entdeckungen. 117 Weltmeer; die gewaltigen Ozeane spielten im Weltverkehr keine Rolle. Erst die Fahrten der Spanier und Portugiesen im 15. Jahrhundert führten ein neues Zeitalter für den Welthandel und Weltverkehr heraus, indem sie den Völkern Europas teils bisher unbekannte Länder erschlossen, teils neue Wege zu den bekannten Ländern eröffneten. Die nächste Veranlassung zu diesen Fahrten bildete die mit dem Vordringen der Türken wachsende Schwierigkeit und Unsicherheit des Handels nach dem Orient; das gemeinsame Ziel war daher die Auffindung direkter Seewege nach Indien und China; als die wichtigsten Triebfedern erscheinen Glaubenseifer, Abenteuerlust und Gewinnsucht. 2. Die Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier. Schon um das Jahr 1300 waren Italiener in den Atlantischen Ozean hinausgesteuert und hatten zuerst die kanarischen Inseln, dann Madeira und die Azoren entdeckt. Auf ihren Spuren segelten die Portugiesen die Westküste Afrikas entlang nach Süden, bis endlich im Jahre 1486 Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der Guten Hoffnung erreichte. Von hier aus fand zwölf Jahre später Vasco da Gama auf östlicher Fahrt durch den Indischen Ozean den Seeweg nach Ostindien (1498). 1498 Unterdessen versuchten die Spanier, gestützt aus die Lehre von der Kugelgestalt der Erde, auf dem westlichen Wege in dieselben Länder zu gelangen. Im Jahre 1492 suhr der kühne und glaubenseifrige Italiener Christoph Kolumbus \ der nach langem Warten drei Schiffe von der Königin Jsabella von Kastilien erhalten hatte, aus dem spanischen Hasen Palos (bei Cadiz) nach den Kanarien und von da in westlicher Richtung quer durch den Atlantischen Ozean. Am 12. Oktober landete er nach 44tägiger Fahrt auf einer der Bahama-1492 infein, die er San Salvador (— heiliger Erlöser) nannte. Dann entdeckte er die Inseln Kuba und Haiti und auf weiteren drei Fahrten die Kleinen Antillen, ferner Puerto Rico und Jamaica, das südamerikanische Festland am Orinoco und endlich die Ostküste von Mittelamerika. Den Stillen Ozean hat er nicht gesehen, und so ist er in dem Glauben gestorben, Teile Ostasiens gefunden zu haben. Der Irrtum des Kolumbus war erwiesen, als ein spanischer Eroberer über die Landenge von Panama bis zum Stillen Ozean vordrang (1513); jetzt stand es fest, daß der große Mann einen neuen Erdteil entdeckt hatte. Aber noch kannte man nicht dessen Lage zu Asien. Aufklärung hierüber brachte die Erdumsegelung des Portugiesen Ferdinand Magellan (1519—1521), eines der kühnsten Seefahrer aller Zeiten, der, ohne den Abschluß seines Unternehmens zu erleben, auf den Philippinen erschlagen wurde. Der neue Erdteil hieß bei den Spaniern Indien oder die Neue Welt. Doch mußten diese Bezeichnungen bald dem Namen Amerika Platz machen, den ein deutscher Geograph aufgebracht hatte2. Erst in späterer Zeit ist der 1 Er war geboren in der Nähe von Genua als der Sohn eines wohlhabenden Wollwebers. 2 Amerigo Vefpucci [fpr. wesputfchi^j war ein Italiener, der die Nordküste Südamerikas bereist und beschrieben hat.
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